UV-Therapie kann Neurodermitikern über den Winter helfen

Neurodermitis: es muss nicht immer Kortison sein

Wenn es draußen kälter wird, hat Neurodermitis Saison: Während der Wintermonate verschlechtert sich die entzündliche Hauterkrankung, die meistens mit starkem Juckreiz einhergeht, häufig. Bei schweren Schüben hilft Kortison; alternativ können UV-Strahlen günstig wirken. Die Wirksamkeit zweier unterschiedlicher UV-Therapien gegen Neurodermitis untersucht die RUB-Klinik für Dermatologie im St. Josef Hospital (Direktor: Prof. Dr. Peter Altmeyer).

Für die Studie unter Leitung von Dr. Thilo Gambichler und Juniorprofessor Dr. Alexander Kreuter sucht die Klinik noch Teilnehmer, die an mittelschwerer Neurodermitis leiden, aber gerade keinen akuten Schub haben. Interessierte können sich montags bis freitags zwischen 10 und 12 Uhr bei Dr. Nick Othlinghaus unter Tel. 0234/509-2551 melden.

Im Winter wird es schlimmer

Zehn Prozent der Kinder und drei Prozent der Erwachsenen in westlichen Industrieländern leiden an einer Form der Neurodermitis. Als Auslöser wird eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit in Kombination mit bestimmten Umweltfaktoren angesehen. Saisonale Einflüsse mit einer Verschlechterung im Herbst und Winter und einer Besserung im Sommer sowie die Psyche spielen eine entscheidende Rolle für die Ausprägung der entzündlichen Hautveränderungen. Bei der Behandlung der Neurodermitis kommt normalerweise Kortison in Form von Cremes oder Tabletten zum Einsatz. Die Studie der RUB-Dermatologie soll nun zeigen, dass UV-Therapien eine gut verträgliche und wirkungsvolle Alternative zu den gängigen Therapienformen sind. In der Studie wird die Wirksamkeit zweier Lichttherapien (UVA1 und Schmalband-UVB) auf den Abheilungsprozess der Neurodermitis verglichen. „Das Ansprechen der Patienten auf die Lichttherapie ist sehr unterschiedlich“, erklärt Dr. Othlinghaus. „Wir hoffen natürlich, zeigen zu können, dass die Patienten so davon profitieren, so dass sie ohne zusätzliche Therapie über den Winter kommen.“

Dreimal wöchentlich zur Bestrahlung

Die Therapie erstreckt sich insgesamt über ca. 16 Wochen: sechs Wochen für jede Bestrahlungsart plus eine etwa vierwöchige Pause zwischen den Bestrahlungsarten (um Überlagerungseffekte zu vermeiden). Die Bestrahlung wird drei Mal pro Woche durchgeführt. Weder der Patient noch der Studienleiter weiß, mit welcher Lichtart bestrahlt wird – einige Patienten fangen mit UVB an und erhalten dann UVA, andere umgekehrt. Im Verlauf der Studie finden außerdem regelmäßige kurze Kontrolluntersuchungen statt, bei denen der Hautbefund erhoben, Blut abgenommen und die eigene Einschätzung des Patienten über die Wirksamkeit der UV-Therapie protokolliert wird.

Weitere Informationen

Dr. Nick Othlinghaus, Dermatologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-2551, E-Mail: n.othlinghaus@klinikum-bochum.de

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Dr. Josef König idw

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