Diabetologen beschlossen den Aufbau einer Nationalen Datenbank

Auf der 41. Jahrestagung der Deutschen Diabetesgesellschaft in Leipzig mit rund 7.000 Teilnehmern wurde der Aufbau einer Nationalen Datenbank beschlossen, um das Ausmaß von Erkrankungen an Diabetes Mellitus zu erfassen.


„Dies ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz – ein Anliegen, das sich die Kongressorganisatoren auf ihre Fahnen geschrieben hatten.“, resümiert Prof. Dr. Wieland Kiess, Tagungspräsident und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche der Universität Leipzig. „Dabei geht es keineswegs nur um Zahlen. Wir brauchen eine gesicherte Datenlage, um Rückschlüsse auf die Epidemiologie der Erkrankung, die Qualität und den Erfolg ihrer Therapie sowie auf die Wirksamkeit präventiver Maßnahmen ziehen zu können.“ So gesehen sei die Nationale Datenbank die Voraussetzung für eine solide Forschung im Dienste des Patienten. Und man könne den Beschluss zu ihrem Aufbau durchaus als eines der grundlegenden Ergebnisse der Tagung betrachten.

Angesichts stetig steigender Zahlen von Menschen mit Typ II-Diabetes spielte die Prävention auf der Jahrestagung eine große Rolle. „Immer häufiger stellt sich die Frage nach der Finanzierbarkeit“, so Kiess, „aber es geht um mehr als das: Es geht um die Gesundheit nicht mehr nur des Einzelnen, sondern um die der Gesellschaft.“ Auf der Jahrestagung wurden harte Prognosen gestellt wurden: Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung drohen an Typ II-Diabetes zu erkranken! Das sagte der Präsident der Deutschen Diabetes-Union, Eberhard Standl, in einem ZDF-Interview während der Tagung. Präventive Maßnahmen wie eine Veränderung des Lebensstils mit mehr Bewegung und gesünderer Ernährung sind also zu einer gesellschaftlichen Aufgabe geworden.

Mit ihrem profilbildendem Forschungsbereich Umwelt und Gesundheit widmet sich die Universität Leipzig übrigens auch diesem Problem: Indem die Wissenschaftler interdisziplinär den Einfluss von Umweltveränderungen auf Entstehung und Verlauf von Erkrankungen untersuchen, wollen sie nicht nur Ursachenforschung betreiben, sondern zugleich wirksame Präventionsmaßnehmen etablieren helfen.

weitere Informationen:
Prof. Dr. Wieland Kiess
Telefon: 0341 97-26007
E-Mail: ddg2006@medizin.uni-leipzig.de

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Dr. Bärbel Adams idw

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