Neues EU-Forschungsprojekt zur Europäischen Dienstleistungsrichtlinie

Die Europäische Dienstleistungsrichtlinie, in Kraft getreten im Dezember 2006, hat die Verwirklichung des Europäischen Binnenmarkts im Bereich der Dienstleistungen zum Ziel. Sie soll den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen fördern und bestehende Hindernisse abbauen.

Prof. Monika Rathert: „Kritisch sind hierbei vor allem die verschiedenen Sprachen der EU sowie Differenzen zwischen EU-Gesetzen und nationalen Gesetzgebungen. Eine große Rolle spielen auch nationale politische Rahmenbedingungen.“ Im Rahmen des Forschungsprojekts („Semantic Spaces, Multilingualism and Diversity in the Law: The Challenge of Legal Knowledge Management within the European Union – LingLaw“) untersuchen die Wuppertaler Wissenschaftlerinnen die Umsetzung der Richtlinie in Österreich, Deutschland und Polen.

Die Richtlinie sieht eine Vielzahl von Erleichterungen für die Anbieter von Dienstleistungen vor, u.a. einheitliche Ansprechpartner und eine elektronische Verfahrensabwicklung. Es gibt bereits Informations- und Transaktionsportale im Internet, doch auch hier sind die verschiedenen Sprachen und nationalen Gesetzgebungen ein Problem: „Zum Beispiel wenn ein Dienstleister aus dem Ausland ohne Kenntnisse der deutschen Sprache und Rechtslage seine Leistung in Deutschland anbieten will und sich dafür an ein Serviceportal im Internet wendet“, so Prof. Rathert. Das interdisziplinäre Team untersucht im Forschungsprojekt, mit welchen Methoden aus der Informationstechnik die Umsetzung der Europäischen Dienstleistungsrichtlinie am besten in der Praxis gestaltet werden kann.

Im Rahmen des Forschungsprojekts sind u.a. zwei internationale Workshops zum Thema an der Bergischen Universität geplant.

Kontakt:
Prof. Dr. Monika Rathert
Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2374
E-Mail rathert@uni-wuppertal.de

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Dr. Maren Wagner idw

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