Neue Blutgefäße aus Stammzellen gezüchtet

Euphorie bei MIT-Forscher stößt auf „nette Illustration“ bei Konkurrenz

Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist es erstmals gelungen, neue primitive Blutgefäße aus Stammzellen eines menschlichen Embryonen zu züchten. Ist es für das Team um Robert Langer ein neuartiger Weg in der Reparatur geschädigter Arterien und Herzkranzgefäße, sprechen andere Forschergruppen wie z.B. Mediziner der Johns Hopkins School of Medicine in der L.A. Times von einer „netten Illustration“, wie Stammzellen als Quelle verschiedener Zelltypen fungieren. Die Ergebnisse wurden im Proceedings of the National Academy of Science (PNAS).

Die MIT-Forscher kultivierten embryonale Stammzellen, die sich zu Endothelzellen entwickelten. Diese Zellen kleiden Venen, Arterien und Lymphgewebe aus und sind der Schlüssel zu Strukturen, die das Blut durch den Körper transportieren. Einige der Endothelzellen spritzten die Forscher in Labormäuse, deren Immunsystem das fremde Gewebe nicht abstoßen würde. Laut Langer bildeten sich aus den injizierten Zellen nach 14 Tagen winzige Röhren sowie Strukturen von Kapillaren. Einige Blutgefäße enthielten auch Blutzellen von Mäusen. Dies lasse darauf schließen, dass sich die Zellen bereits in das Zirkulationssystem eingefügt haben.

Da die Bush-Regierung seit vergangenem Jahr nur mehr Forschungsprojekte finanziert, bei denen einzig bereits existierende Stammzellen, die aus übrig gebliebenen Embryonen in der künstlichen Befruchtung stammen, verwendet werden dürfen, führten die MIT-Forscher die Studie mit privaten Mitteln durch. Langers Kulturen stammten aber aus einer der 61 weltweit vom National Institutes of Health für öffentliche Forschung genehmigten Kultur. Aus diesem Grund will das Labor um eine öffentliche Förderung ansuchen. Dadurch soll der Fortbestand der Studie gewährleistet werden.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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