Premium-Informationen für Autofahrer

Verstopfte Zufahrtsstraßen, überfüllte Parkplätze – in vielen Innen-städten ist das Verkehrschaos alltäglich. Künftig sollen Premium-Dienste den Fahrern helfen, zügig ans Ziel zu kommen: aktuelle Informationen über freie Parkplätze oder die Witterungsverhältnisse, die auf der ins Navigationssystem eingegebenen Strecke herrschen.

Die Informationen werden per mobilem Internet oder digitalem Rundfunksystem übertragen und zum Beispiel in der Straßenkarte angezeigt. Auch Warnhinweise bei dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzungen sind denkbar: Überschreitet der Fahrer die aktuelle Vorgabe beispielsweise eines Verkehrsleitsystems, könnte ein Signal aufleuchten.

Grundlage des Services ist der Übertragungsstandard TPEG, kurz für Transport Protocol Experts Group. Automobil- und Endgerätehersteller, Informationsdienstleister, Forschungseinrichtungen und andere haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um TPEG auch als europäischen und internationalen Standard zu etablieren. Der Vorteil von TPEG: Es ist erheblich schneller und vielseitiger als das herkömmliche System »Traffic Message Channel TMC«. Während TMC etwa 60 Meldungen pro Minute verbreiten kann, sind es bei TPEG 3000.

Die neuen Premium-Dienste bieten eine Fülle von Informationen, die auf bestimmte Kundengruppen zugeschnitten sind: zum Beispiel Fahrer einer speziellen Automarke, Besitzer eines bestimmten tragbaren Navigationsgerätes oder Mitglieder eines Automobil-Clubs, die etwa aktuelle Parkplatzdaten übermittelt bekommen. Informationen über Staus, Baustellen und Unfälle sind dagegen wie bisher frei zugänglich. Andere Informationen, etwa zu freien Parkplätzen, sollen gezielt bestimmten Kundengruppen zugute kommen: Forscher des Fraun-hofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen verschlüsseln diese Premium-Dienste. »Der Sicherheitsgedanke verschiedener Anbieter kann ganz unterschiedlich sein«, sagt Birgit Bartel-Kurz, Projektleiterin am IIS. »So legt ein Hersteller, der ein günstiges nachrüstbares Navigationssystem anbietet, eventuell weniger Wert darauf als namhafte Autohersteller, dass die Dienste nicht unberechtigt genutzt werden können.

Wir haben die Dienste der einzelnen Anbieter gekapselt verschlüsselt. Wird ein Schlüssel eines Gerätetyps geknackt, bleiben die anderen dennoch sicher.« Das Verschlüsselungssystem kommt mit sehr wenigen Zusatzinformationen aus – die verschlüsselte Datei selbst ist nicht größer als die unverschlüsselte. Auf der Messe IBC in Amsterdam präsentieren die Forscher das System mit ihren Partnern der Bayerischen Medientechnik GmbH BMT (Halle 8, Stand C81).

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Birgit Bartel-Kurz Fraunhofer Gesellschaft

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