HPI-Studenten: Eigene Lösung für SAP-Integration in Microsoft Office

„Einerseits konnten wir das sehr aktuelle Problem der Office-SAP-Integration lösen, ohne dass der Nutzer dabei auf das neue gemeinsame Duet-Programm der beiden Anbieter zurückgreifen muss. Andererseits haben wir ein Druckmodul für mobile Geräte geschaffen, das es in dieser Art vorher nicht gab“, berichtete York Thomas, Sprecher der Bachelorprojektgruppe.

Bei der von Prof. Andreas Polze, Leiter des HPI-Fachgebiets „Betriebssysteme und Middleware“, betreuten Entwicklungsarbeit achteten die Studenten besonders auf mehr Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit. Außerdem wurden Arbeitsabläufe angepasst, um fehleranfällige und zeitaufwändige Prozesse zu verbessern. Projektgeber war das Bonner Unternehmen IT Services Europe der Deutschen Post World Net AG.

In halbjähriger Arbeit entstand so zum Beispiel ein Hilfsmittel für Programmierer, mit dem Arbeitsabläufe, die ihre Daten aus der SAP-Unternehmenssoftware beziehen, leicht in Microsoft Office integriert werden können. „Das beschleunigt die Entwicklung von Lösungen, die von den Benutzern besser akzeptiert werden und einfacher zu nutzen sind“, betonte Thomas. Der Trend gehe immer stärker in Richtung direkte Einbindung wichtiger Unternehmensdaten in die Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulations-Programme.

„Den Ablauf für die Erstellung von Arbeitszeugnissen haben wir zum Beispiel gleich in Microsoft Outlook integriert“, erläuterte Thomas. Die Mitarbeiterstammdaten aus der SAP-Datenbank werden in Office aufbereitet zur Verfügung gestellt, das Schreiben des Zeugnisses ist zum Teil automatisiert. Eine Logik sorgt dafür, dass ausgewählte Textbaustein-Rohlinge in die richtige Zeitform gesetzt und dem Geschlecht des Beurteilten angepasst werden. „Anschließend wird der Zeugnistext direkt in Microsoft Word generiert wird, so dass nur noch minimale Überarbeitung notwendig ist“, beschrieb Thomas die Vorteile.

Eine weitere Entwicklung der HPI-Bachelorstudenten erleichtert die Arbeit der Paketzusteller der Deutschen Post. Denen ist es dank den jungen Forschern aus Potsdam künftig möglich, die im Konzern verwendeten Druckvorlagen auch auf ihrem mobilen Erfassungsgerät (PDA) zu verwenden. Die bei der Auslieferungsvorbereitung eingelesenen Daten werden nun direkt verarbeitet und anschließend vom PDA aus über Bluetooth-Funk ausgedruckt. Bisher mussten die Paketdaten hierzu erst vom mobilen Gerät auf einen Rechner übertragen werden, der die Druckaufbereitung erledigte.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das Bachelorpodium des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI einmal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang IT Systems Engineering an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit 360 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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Hans-Joachim Allgaier idw

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