Elektronische Dienstleistungen auf Bestellung

Groß angelegt und weit verzweigt: Grids sind Netzwerke, die die Rechenleistung vieler Computer zusammenfassen. Damit ermöglichen sie außer einem reinen Datenaustausch auch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Server- oder Speicherkapazität. Um diese Ressourcen in einem Grid besser zu verteilen und damit effizient nutzbar zu machen, wollen Wissenschaftler des Instituts für Informationswirtschaft und -management (IISM) der Universität Karlsruhe einen Open Grid Markt aufbauen – einen virtuellen Marktplatz, auf dem Computer-Leistungen frei gehandelt werden können. Dabei arbeiten sie im Projekt „Self-Organizing ICT Resource Management“ (SORMA) mit zwölf weiteren Forschungseinrichtungen zusammen.

Ziel von SORMA ist die Einführung einer technologisch und ökonomisch ausgereiften Plattform zum Handel von Grid-Ressourcen. Dr. Dirk Neumann, Projektkoordinator am IISM, erklärt: „Leistungen wie Rechner- und Speicherkapazität sollen einen Wandel vollziehen: weg von physischen, kapitalbindenden Ressourcen – in Form von Hard- und Software – hin zu virtuellen Dienstleistungen, die über einen offenen Markt dynamisch und zeitnah ausgetauscht werden können“. Diese Flexibilität soll den Nutzen, den das Grid seinen Teilnehmern bietet, weiter erhöhen. Die Projektpartner wollen in SORMA einen Open Grid Markt entwickeln, sein Potenzial aufzeigen und damit den Grundstein zu dieser serviceorientierten Infrastruktur legen.

Bisher haben Unternehmen und Organisationen viel Geld in leistungsstarke Computer investiert – diese jedoch selten voll ausgelastet: Ein Großteil der verfügbaren Rechen- und Speicherkapazitäten bleibt ungenutzt. In einem Grid sind die Kapazitäten in einer virtuellen Infrastruktur vernetzt. Das ermöglicht bei aufwändigen Rechenproblemen sowohl das Verteilen auf kleinere Rechner innerhalb einer Organisation als auch den Zugriff auf Ressourcen anderer Organisationen. Im Open Grid Markt sollen die Nutzer Server- und Speicherkapazität oder Anwendungen „on demand“ – also nach Bedarf – abrufen können. Für die Teilnehmer am Grid hätte das auch den Vorteil, dass sie nicht mehr wie bisher an langfristige Verträge gebunden sind, welche die zeitliche und mengenmäßige Aufteilung der Ressourcen zwischen den Beteiligten regeln.

Die Europäische Union fördert SORMA. Das Projekt bündelt unter der Leitung des IISM die Kompetenzen von insgesamt dreizehn Projektpartnern aus Europa, Asien und Australien.

Mehr zum Projekt unter www.sorma-projekt.eu und www.iism.uni-karlsruhe.de im Internet.

Weitere Informationen:
Dr. Dirk Neumann
Institut für Informationswirtschaft und -management (IISM)
Universität Karlsruhe (TH)
Telefon: 0721 608-8377
E-Mail: dirk.neumann@iw.uni-karlsruhe.de
Jochen Stößer
Institut für Informationswirtschaft und -management (IISM)
Universität Karlsruhe (TH)
Telefon: 0721 608-8372
E-Mail: jochen.stoesser@iism.uni-karlsruhe.de

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