Deutschlands kleinster Satellit auf der Hannover-Messe

Bereits seit 2005 umkreist UWE-1 die Erde in einer Umlaufbahn in 700 Kilometern Höhe. Er war der erste deutsche Pico-Satellit überhaupt, der in den Orbit gebracht wurde. Seitdem wird auf der Erde fleißig an seinem Nachfolger gearbeitet: UWE-2 folgt voraussichtlich am 28. August 2008 mit einer indischen Rakete in den Orbit. Er trägt zusätzliche Sensoren zur Lage- und Positionsbestimmung.

So kann er feststellen, welchen Ort auf der Erde er gerade überfliegt. So kann er seine Daten rechtzeitig in die korrekte Richtung zur Bodenstation am Institut für Informatik der Universität Würzburg schicken.

Der Lehrstuhl für Technische Informatik (Robotik und Telematik) der Universität Würzburg hat beide Satelliten realisiert. Er präsentierte sie auf der Hannover-Messe, die vom 21. bis 25. April stattfand. Dort stellten Lehrstuhlinhaber Professor Klaus Schilling und sein Team auch ihre weiteren Arbeitsgebiete vor.

Die Kombination fortgeschrittener Informationsverarbeitungsmethoden mit Verfahren der Regelungstechnik eröffnet in Robotik und Telematik interessante Forschungs- und Anwendungsperspektiven.

Im Rahmen der Technischen Informatik liegen deshalb die interdisziplinären Aufgabenschwerpunkte bei der Integration von Informatik, Elektronik, Mechanik, Sensorik, Telekommunikation sowie Regelungs- und Steuerungstechnik, um Roboter adaptiv und flexibel ihrer Arbeitsumgebung anzupassen. Die Anwendungsschwerpunkte hierbei sind

* Roboterfahrzeuge (industrielle Transportroboter, kooperierende Roboter, Sensordatenverarbeitung)

* Tele-Robotik (Labors in der Tele-Ausbildung, Fernbedienkonzepte, Fernwartung, virtuelle Realität)

* Raumfahrtsysteme (Pico-Satelliten, Mars-Rover, Satellitenbetrieb, Netze von Bodenkontrollstationen)

* Medizin-Robotik (Roboter für Chirurgie, haptische Nutzerschnittstellen)

Zentrum für Telematik – interaktive Fernwartung von Maschinen
Methoden aus der Raumfahrt helfen in der industriellen Produktion dabei, Maschinen schneller und effektiver auch aus großer Distanz zu warten. Das Würzburger Zentrum für Telematik e.V. stellte auf der Hannover-Messe interaktive Telematik-Methoden vor, die Wartungsaufgaben übers Internet ermöglichen – so als ob der Techniker vor Ort direkt an der Maschine wäre. Professor Schilling ist Vorstandsvorsitzender des Zentrums, das vom Freistaat Bayern finanziell gefördert wird.

Die Telematik integriert interdisziplinär Methoden der Telekommunikation, der Automatisierungstechnik und der Informatik, um Dienstleistungen an entfernten Orten zur Verfügung zu stellen. Anwendungsschwerpunkte liegen auf der Fernwartung und Fern-Inbetriebnahme von Industrieanlagen, aber auch auf Bereichen wie Sicherheitsüberwachung, Unterstützung von Hilfskräften in Gefahrensituationen und im Katastrophenfall, Telemedizin, Tele-Ausbildung und Verkehrssteuerung. Durch Telematik-Ansätze können Fachleute in Fernunterstützungszentren konzentriert werden und dann weltweit Hilfestellung für die effektive Lösung von Geräteproblemen geben.

Das Zentrum für Telematik informiert die Industrie über die Chancen beim Einsatz von Telematik-Techniken. Gemeinsam mit Unternehmen entwickelt es innovative Produkte und Dienstleistungen. Die Forschungsschwerpunkte des Zentrums:
* Mensch-Maschine-Schnittstelle
* Sensordatenerfassung
* Fernsteuerung / Telekommunikation
* Automatisierung / Regelungstechnik
Kontakt: Prof. Dr. Klaus Schilling, Tel.: +49-931-888-6647, Fax: +49-931-888-6679, schi@informatik.uni-wuerzburg.de

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Margarete Pauli idw

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