Neues Arktis-Beobachtungssystem auf Spitzbergen nimmt Gestalt an

SIOS wurde im Jahr 2007 während des Internationalen Polarjahres entworfen. Das Beobachtungssystem soll ein fester Bestandteil des Sustained Arctic Observing Network (SAON) werden, das Untersuchungen geophysikalischer, chemischer und biologischer Prozesse einbezieht.

Die Initiative ist Teil der Roadmap für das Europäische Strategieforum für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI). Der Norwegische Forschungsrat verhandelt derzeit mit der Europäischen Kommission über einen rund 4 Mio. EUR schweren Vertrag, der die SIOS-Vorbereitungsphase finanzieren soll. Die Initiative plant die Beteiligung von 27 Partnern aus 15 Ländern.

Verläuft alles nach Plan, werden die SIOS-Anlagen im Jahr 2012 fertig eingerichtet sein und in Betrieb genommen werden.

Eine wesentliche Maßnahme innerhalb dieses Mandats ist die Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur, so dass die Forschung von einer üblichen Basis aus stattfinden kann. Dazu gehört die Errichtung eines Kompetenzzentrums in Longyearbyen zur Datenbewertung, für Lagerung und Auslieferung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Kooperationen und Beiträge zur „Erdsystem“-Modellierung.

SIOS befindet sich auf einer Insel der Spitzbergen-Inselgruppe. Die Inseln liegen als Teil Norwegens auf halbem Weg zwischen dem nördlichsten Teil des norwegischen Festlands und dem Nordpol. Sie befinden sich innerhalb des Polarkreises – das macht Spitzbergen zu einem äußerst wichtigen Ziel für europäische Forscher und Wissenschaftler. Auch das Svalbard Global Seed Vault, der sogenannte globale Saatgut-Tresor Spitzbergen, ist hier zu Hause.

„Die Initiative betont die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit bei der Arktisforschung und wird eine entscheidende Rolle in der norwegischen und internationalen Forschung sowie in der Gemeinschaft von Svalbard spielen“, sagt SIOS-Projektleiterin Karin Refsnes.

Die Anlagen des Systems werden einen wichtigen Baustein des SAON-Netzwerkes bilden, das eingerichtet wurde, nachdem Interessengruppen die Notwendigkeit eines wohlkoordinierten und nachhaltigen Arktisbeobachtungs-Netzwerks erkannt hatten, das gewisse wissenschaftliche und gesellschaftliche Anforderungen zu erfüllen hat.

Das SIOS-Projekt wird bestehende Beobachtungssysteme auf Spitzbergen und umliegenden Inseln weiter entwickeln und ergänzen. Die Systeme werden in einer einheitlichen Infrastruktur organisiert, welche die von vier Beobachtungsplattformen gesammelten Land-, Meer-, Eis- und Atmosphärendaten zusammensetzen wird.

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