Wetterbericht für den Ozean – europäisches Projekt "MERSEA " für globales Ozean-Monitoring

Ein Tankerunglück in der Ostsee wäre eine Katastrophe für die Ökosysteme im Wasser und an Land. Zu einer Katastrophe muss es möglicherweise gar nicht erst kommen – wenn sich frühzeitig vorhersagen ließe, wohin Strömung und Wind das ausgelaufene Öl treiben. In Zukunft soll es solche Vorhersagen geben.

Das jedenfalls ist ein Ziel von MERSEA (Marine Environment and Security for the European Area), einem europäischen Projekt für globales Ozean-Monitoring. An dem mit 20 Millionen Euro dotierten Projekt sind insgesamt 50 Forschungsinstitute aus ganz Europa beteiligt. Bis zum Jahr 2008 will MERSEA genug Daten gesammelt haben, um mit Hilfe von Modellen auf globaler und regionaler Ebene Vorhersagen über die Vorgänge in den Weltmeeren treffen zu können. Der Ozean-„Wetterbericht“ soll dann nicht nur bei Tankerhavarien, sondern auch bei anderen Schiffsunglücken, Algenblüten oder Fischereivorhaben bis hin zu Klimaveränderungen zum Einsatz kommen.

Die für die Modellrechnungen benötigten physikalischen, chemischen und biologischen Daten sollen in unterschiedlicher Weise gewonnen werden. Für die Beobachtungen direkt im Ozean ist ein Teilprojekt von MERSEA zuständig, das einen Etat von 5 Millionen Euro hat und von Professor Uwe Send vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) koordiniert wird. Vom 19. bis zum 21. September haben die Teilnehmer des Teilprojekts im IFM-GEOMAR den Einsatz der verschiedenen Messgeräte und die Steuerung der Datenströme geplant. Letzteres ist besonders kompliziert, da die verschiedenen Daten täglich per Satellitenübertragung aus der Tiefe der Ozeane an Land gefunkt und innerhalb eines Tages für die Modelle aufbereitet werden sollen. Mit den Ergebnissen der Tagung steht einer Umsetzung ab dem kommenden Jahr nun nichts mehr im Wege.

Kontakt:
Prof. Uwe Send: +49 (0)431 600-4150, usend@ifm-geomar.de
Uta Deinet: +49 (0)431 600-2501, udeinet@ifm-geomar.de

Media Contact

Uta Deinet idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Wie Gebäude das Mikrobiom und damit die menschliche Gesundheit beeinflussen

Führende internationale Forschende unter Federführung von Kiel Life Science-Sprecher Professor Thomas Bosch von der CAU beschreiben eine völlig neue Dimension der Mikrobiomforschung und weisen auf die bislang kaum untersuchten Auswirkungen…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Partner & Förderer