Holz-Hackschnitzel statt Pellets als Heizmaterial

Hackschnitzelheizungen haben im Haushalt und im Kleingewerbebereich einen relativ geringen Anteil im Verhältnis zu Pellets. Ein Grund liegt in der hohen Feuchte der frischen Hackschnitzel und der deshalb schlechten Lagerfähigkeit und Schimmelbildung.

Um Hackgut möglichst ökologisch und wirtschaftlich lagerfähig zu machen, forschen ExpertInnen des Studiengangs „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ zusammen mit der „Nahwärme Gleinstätten“ und dem Technischen Büro für Chemie und Biotechnologie Theissing-Brauhart an der optimierten Hackguttrocknung. Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Neue Energien 2020“ unter der Abwicklung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) durchgeführt.

Günstige Alternative

„Derzeit gibt es keinen wirklichen Markt für Hackschnitzel im privaten Bereich, aber Hackschnitzel wären – wenn die Probleme gelöst wären – eine günstige Alternative zum Beispiel zu Pellets“, meint Projektleiter Alois Kraußler vom Studiengang „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ der FH JOANNEUM Kapfenberg.

Das Projektteam hat an der Fachhochschule eine Versuchsanlage installiert, um Trocknung und Lagerung des Hackguts in verschiedenen Varianten zu testen und zu messen. Kraußler: „Wir haben die Anlage selbst konzipiert und aufgebaut. Alle Daten über den Wassergehalt und den Energieeinsatz werden automatisiert aufgezeichnet und ausgewertet. Damit wollen wir anwendungsorientierte Ergebnisse für die technische Hackguttrocknung gewinnen.“ In Rahmen von Abschlussarbeiten sind auch Studierende in das Forschungsprojekt eingebunden.

Der nächste Schritt ist der sogenannte „Feldversuch“ beim Partner „Nahwärme Gleinstätten“. Dieses Biomasseheizwerk verfügt durch den Einsatz von Solarwärme und Biomasse über nachhaltig bereitgestellte Trocknungsenergie. „Durch eine Trocknung der Hackschnitzel können wir in Zukunft als regionaler Hackgutlieferant für Haushalte auftreten“, so Geschäftsführer Wolfgang Waltl.

Großes Marktpotenzial

Kraußler sieht im Hackgut ein großes Marktpotenzial für Land- und Forstwirte, die Hackschnitzel als günstigen Brennstoff auch in „Haushaltsmengen“ anbieten wollen. „Dies könnte zu einer Erhöhung der regionalen Wertschöpfung beitragen, da lokal verfügbare Biomasse verwertet werden könnte und kurze Transportwege die Kosten gering halten.“

Weitere Informationen:
DI (FH) DI Alois Kraußler, Tel. +43 (0)3862 33600-8370, E-Mail: alois.kraussler@fh-joanneum.at, oder

Dr. Michael Bobik, E-Mail: michael.bobik@fh-joanneum.at

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Thomas Winkler idw

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