John Deere baut brennstoffzellengetriebenen Minitraktor

Eine große Reichweite ist bei kleinen landwirtschaftlichen Fahrzeugen nicht gefragt. Das könnte ein Pluspunkt für eine schnellere Markteinführung sein, glauben Experten des Agrartechnikherstellers John Deere

Brennstoffzellenfahrzeuge könnten in der Landwirtschaft schon fünf Jahre vor dem Autoverkehr weite Verbreitung finden. Diese Ansicht vertreten Experten des amerikanischen Agrartechnikkonzerns John Deere. Das Unternehmen hat als Prototypen bereits einen brennstoffzellengetriebenen Minitraktor vorgestellt.

In landwirtschaftlichen Fahrzeugen könnten Brennstoffzellen für den Nutzer schneller wirtschaftlich werden als in Autos, heißt es in einem Papier des Konzerns. Ein Grund dafür ist, dass diese Fahrzeuge nur eine geringe Reichweite aufweisen müssen, da sie meist an einem Ort stationiert sind und zentral betankt und gewartet werden können. Die noch fehlende Infrastruktur für Wasserstofftankstellen sei bei der Einführung also ein geringeres Hemmnis als beim Autoverkehr. Auch finde ein leiser und emissionsfreier Brennstoffzellenantrieb bei Kunden aus der Landwirtschaft eine höhere Akzeptanz.

Trotz dieser zuversichtlichen Einschätzung steht die Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen bei John Deere noch am Anfang: Im vergangenen Jahr ist der weltweit agierende Konzern eine Zusammenarbeit mit dem kanadischen Brennstoffzellenproduzenten Hydrogenics eingegangen. Entstanden ist daraus ein 2,8 Tonnen schwerer Minitraktor, der von einer 20-Kilowatt-Brennstoffzelle mit Energie versorgt wird. Gepuffert wird diese Leistung mit einem NiMH-Akku. Das Hydrogenics HyPM-LP2-Brennstoffzellenmodul wiegt insgesamt 170 Kilogramm und arbeitet mit einem Gesamtwirkungsgrad von 45 bis 53 Prozent. Die PEM-Stacks verwenden gasförmigen Wasserstoff, der in einem 350-bar-Tank von Dynetek mitgeführt wird.

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Ulrich Dewald Initiative Brennstoffzelle

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