Gute Nahrungsplätze für Wale bald Mangelware

Ein Forscherteam der University of Utah hat festgestellt, dass junge Südliche Glattwale von ihren Müttern lernen, wo es die besten Nahrungsquellen gibt. Nun fürchten die Wissenschaftler, dass Veränderungen der Meeresströmungen die Tiere stark in Bedrängnis bringen könnten. Denn die Regionen, in denen der Krill – die Hauptnahrung der Wale – einst in großen Mengen vorgekommen ist, werden immer kleiner.

„Solche Verschiebungen von Nahrungsquellen sind den Forschern schon seit längerem bekannt“, meint Meeresbiologin Antje Helms von Greenpeace im pressetext-Interview. „Glattwale ernähren sich vor allem von kleinen Krebsen, etwa von Coppepoden, Krill und anderem Zooplankton. Täglich braucht ein erwachsener Wal zwischen 1.000 und 2.500 Kilogramm Nahrung“, so die Expertin.

„Natürlich ist der erste Gedanke, was die Wale machen, wenn die globale Erwärmung die Hauptnahrung dezimiert oder deren Lebensraum verschiebt“, meint Studien-Co-Autorin und Biologin Vicky Rowntree. Es ist unklar, ob die Tiere sich so schnell an die geänderten Bedingungen anpassen können oder ob sie verhungern. Wie auch Helms bemerkt, sei die Abnahme des Krill, der im gesamten antarktischen Nahrungskreislauf eine wesentlich Rolle spielt, für sehr viele Lebewesen eine Bedrohung. Rowntrees Team hat in vorhergehenden Studien gezeigt, dass die Walkälber in den wärmeren Jahren deutlich weniger Nachwuchs zur Welt brachten als in kälteren, weil die Krillmenge in den wärmeren Jahren deutlich zurückging.

In DNA-Studien an den Muttertieren und den Babys konnten die Forscher feststellen, dass die Wale immer zu denselben Nahrungsgründen zurückkehrten. „Auch die nördlichen Glattwale haben sehr ähnliche Verhaltensmuster und kehren immer wieder zu den Nahrungsplätzen zurück“, erklärt Studienautor Luciano Valenzuela. „Von den südlichen Glattwalen haben wir die Nahrungsplätze bisher nicht ausfindig machen können“, berichtet der Forscher. Dies sei erst jetzt im Zuge der Forschungsarbeit gelungen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer