Mit Großgeräten Biomarkern und Signalstoffen auf der Spur

In den Lebenswissenschaften spielen bildgebende Verfahren wie zum Beispiel die Mikroskopie eine zentrale Rolle. Die bildgebende Massenspektrometrie ist in diesem Bereich eine neue und vielversprechende analytische Methode.

Deshalb hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Oktober 2011 beschlossen, im Rahmen der Initiative „Bildgebende Massenspektrometrie in den Lebenswissenschaften“ neun Universitäten mit entsprechenden Großgeräten auszustatten. Die Bewilligungen mit einem Gesamtvolumen von 5,8 Millionen Euro gehen an die Humboldt-Universität Berlin, die Technische Universität München, die RWTH Aachen sowie die Universitäten von Bielefeld, Gießen, Jena, Kiel, Köln und Münster, die von den 35 eingereichten Förderanträgen den Zuschlag erhielten.

Die bildgebende Massenspektrometrie verspricht wichtige Fortschritte etwa bei der Identifizierung von Biomarkern in der molekularen Pathologie, bei der Charakterisierung und funktionellen Analyse von Natur- und Signalstoffen in Pflanzen und Insekten oder bei der Suche nach diagnostischen und prognostischen Markermolekülen in der personalisierten Medizin der Zukunft. Sie ist für die Lebenswissenschaften vor allem deshalb von großem Interesse, weil das Verfahren die direkte, ortsaufgelöste Messung einer Vielzahl von analytisch relevanten Stoffen in einem Gewebeschnitt ermöglicht und dabei eine räumliche Auflösung im Mikrometer-Bereich gelingt. Im Gegensatz zu den klassischen Methoden der Visualisierung von Proteinen im Gewebe erfordert die bildgebende Massenspektrometrie zudem keine vorherige Kenntnis des Zielproteins. So ist der Nachweis von tausenden Komponenten gleichzeitig möglich.

Die jetzt ausgewählten Arbeitsgruppen überzeugten die zehn Experten der internationalen Prüfungsgruppe unter anderem durch die Qualität der Vorarbeiten und durch die schlüssigen Konzepte zur Durchführung der wissenschaftlichen Projekte. Die neun Universitäten erhalten nun Massenspektrometer des höchsten Standards, um den Wissensvorsprung Deutschlands in diesem Bereich zu erhalten und weiter auszubauen.

Weiterführende Informationen

Medienkontakt: Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2443, presse@dfg.de

Fachlicher Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle ist Dr. Manfred Mürtz, Gruppe Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik, Tel.: +49 228 885-2432, manfred.muertz@dfg.de

Media Contact

Cornelia Pretzer idw

Weitere Informationen:

http://www.dfg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer