Genetische Ursachen von Hodenkrebs entdeckt

Hodentumoren sind die häufigsten Tumoren bei jungen Männern. Sie neigen stärker als viele andere Krebsarten dazu, gehäuft in bestimmten Familien aufzutreten. Das deutet darauf hin, dass die Entstehung dieser Tumoren durch erbliche Faktoren begünstigt wird.

Zwei neue in den namhaften Zeitschriften Nature Genetics und in Human Molecular Genetics erschienene Artikel beschreiben insgesamt fünf neue genetische Varianten, die mit dem Risiko der Entwicklung von Hodentumoren assoziiert sind. Professor Dr. Christian Professor Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), ist Ko-Erstautor beider Arbeiten.

„Dieser Durchbruch war durch die enge internationale Zusammenarbeit vieler Wissenschaftler möglich und hilft uns, die biologischen Vorgänge, die zur Tumorentstehung führen, besser zu verstehen“, betont Professor Kratz. Möglicherweise sei diese Entdeckung in der Zukunft auch für die Prävention oder Therapie von Hodenkrebs von Bedeutung.

Hodenkrebs tritt vor allem bei jungen Männern zwischen 20 bis 40 Jahren auf. Er wird meist durch Selbstabtastung entdeckt. Im Schnitt erkranken acht bis zehn von 100.000 Männern. In Deutschland werden jährlich etwa 4.000 Diagnosen gestellt, rund 150 Männer sterben an der Erkrankung.

Die Originalpublikationen finden Sie im Internet unter http://www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/pdf/ng.2634.pdf

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Christian Kratz, Telefon (0511) 532-6712, kratz.christian@mh-hannover.de.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer