Speicheltest verrät Löcher in Zähnen

US-Forscher entwickeln Kariesbarometer

Wissenschaftler der University of Southern California haben einen Speicheltest entwickelt, der genauen Aufschluss über die Gesundheit der Zähne gibt. Neben einer Status-quo-Analyse soll der Test auch vorhersagen, wie viele Zahnlöcher ein Mensch im Laufe seines Lebens noch entwickeln wird, berichtet BBC-Online vom Treffen der American Association for the Advancement of Science AAAS, das derzeit in Washington stattfindet.

Der Test, der Proteine im Speichel analysiert, zeigt sogar an, welche Zähne besonders kariesgefährdet sind. Die Forscher um Paul Denny (Foto) wollen damit Zahnärzten die Möglichkeit geben, Kinder schon frühzeitig auf eventuelle Gefahren hinzuweisen und möglicherweise sofort zu behandeln. Dennys Team hat entdeckt, dass gewisse Proteinmuster im Speichel auf ein erhöhtes Kariesrisiko hinweisen. Nach Angaben der Forscher ist der Test zu 98 Prozent treffsicher. Denny warnt hingegen davor, ein solches Verfahren als Ersatz eines Zahnarztbesuchs zu sehen, vielmehr werde die Prävention in der Zahnmedizin durch den Zahnarzt in den Vordergrund gerückt. Erstmals würde dann auch die Möglichkeit bestehen, Kinder mit schlechten Zähnen kariesfrei zu halten. Die Forscher wollen auch einen Test für Babys entwickeln, der bereits im Säuglingsalter über eventuelle Risiken Aufschluss gibt.

Die Anwendungsbereiche eines solchen Tests wären breit gefächert. So könnten auch Bewohner von Regionen, in denen wenige Zahnärzte vor Ort sind, gesunde Zähne haben. Da der Test einfach gemacht werden kann und spezielle Vorkehrungen nicht getroffen werden müssen, komme er auch für entlegene Regionen in Frage. Speichel enthält ebenso wie Blut und Urin Proteine und andere Substanzen, die ein gutes Barometer für den gesamten Gesundheitszustand eines Menschen sind. Ähnliche Speicheltests gebe es für Alkohol und andere Drogen und auch zum HIV-Nachweis, berichtet der Mediziner. Eigentlich würde ein solcher Test zu einer allgemeinen Gesundenuntersuchung dazu gehören.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.usc.edu http://www.aaas.org

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