Textilbeton macht innovative Architektur möglich

Das Modell des Bootshauses aus Textilbeton des Lausitzer Seenlandes. Copyright: AIB GmbH<br>

Neue Möglichkeiten für Gestaltung und Konstruktion erhalten Architekten und Tragwerksplaner durch den hochleistungsfähigen Verbundwerkstoff „Textilbeton“.

Bei Bauteildicken von 10 bis 30 mm, im Gegensatz zu Stahlbeton von mindestens 50 bis 100 mm, ermöglicht seine Anwendung schlankere und filigranere Konstruktionen. Er ist leichter als Stahlbeton, die Textilbewehrung schafft mehr Spielraum für außergewöhnliche Formen und das bei einer Materialeinsparung an Beton von ca. 50 Prozent.

Eine Aufsehen erregende architektonische Lösung aus dem neuen Werkstoff wurde für ein Bootshaus im Lausitzer Seenland kreiert. Das Gebäude mit 100 qm Grundfläche und dreidimensional gekrümmte Bauteilen assoziiert eine geschlossene Blüte. „Textilbeton ermöglicht uns, auf Grund der geringen erforderlichen Betondeckung und dem kleinen Bewehrungsdurchmesser, dünnwandige tragende und leichte Bauteile zu schaffen – auch als serielle Lösung für ungewöhnliche Formen. Das Bauwerk wird im Sommer 2012 errichtet und danach wissenschaftlich weiter begleitet werden“, so Architektin Marén Kupke, Entwurfsverfasserin bei der AIB GmbH.

Dem gesellschaftlichen Wertewandel und dem Ruf nach Schonung der Ressourcen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz folgend, entspricht Textilbeton aktuellen Trends. Bewährt hat sich der Verbund-werkstoff bereits im Denkmalschutz, bei innovativen Ingenieurbauwerken und bei der Anwendung im Fassadenbereich öffentlicher Bauwerke.

Um die Leistungsfähigkeit des neuen Werkstoffs zu nutzen und weiter zu entwickeln, haben sich im Netzwerk „texton“ Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg zusammengeschlossen. Ziel des Netzwerkes ist die Markterschließung durch Pro-dukt- und Technologieentwicklungen für den effizienten Einsatz faser- und textilarmierter Betone zum Bauen, Gestalten und Sanieren. Der Unternehmenszusammenschluss wird gefördert im Rah-men des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirt-schaft und Technologie.

Mit der AIB GmbH ArchitektenIngenieureBautzen | BCS Natur- und Spezialbaustoffe GmbH | be-weka Betonwerk Kahla GmbH | Dipl.-Ing. H. Bendl HTS Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG Sebnitz | EBF Dresden GmbH | Hainspitzer Bauchemie Handel GmbH | Ingenieurbüro Heidensohn-Richter-Kempe | Jens Brand Felsenbau | Unger Bau-Systeme GmbH und den wissenschaftlichen Partnern TU Dresden | Deutsches Zentrum für Textilbeton | Sächsisches Textilforschungsinstitut Chemnitz wird die gesamte bauwirtschaftliche Wertschöpfungskette abgebildet.

Ergebnisse seiner Arbeit präsentiert das Netzwerk auf der Anwendertagung „Textilbeton in Theo-rie und Praxis“ am 19. und 20. September 2011 in der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Unter den Eichen 87 in 12205 Berlin.

Weitere Informationen:
Unternehmensnetzwerk „texton – Faser- und textilbewehrte Betone zum Bauen, Gestalten und Sanieren“ http://www.textil-beton.net
Kontakt:
Dipl.-Ing. Kathrein Selbmann
Dr.-Ing. Ingelore Gaitzsch
Netzwerkmanagement texton
INNtex Innovation Netzwerk Textil e.V.
Annaberger Straße 240 | 09125 Chemnitz
Telefon: + 49 (0) 371. 53 47 168
E-Mail: info@inntex.de

Media Contact

Kathrein Selbmann pressetext

Weitere Informationen:

http://www.textil-beton.net

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Atomkern mit Laserlicht angeregt

Dieser lange erhoffte Durchbruch ermöglicht neuartige Atomuhren und öffnet die Tür zur Beantwortung fundamentaler Fragen der Physik. Forschenden ist ein herausragender Quantensprung gelungen – sprichwörtlich und ganz real: Nach jahrzehntelanger…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Forschende nutzen ChatGPT für Choreographien mit Flugrobotern

Robotik und ChatGPT miteinander verbinden… Prof. Angela Schoellig von der Technischen Universität München (TUM) hat gezeigt, dass Large Language Models in der Robotik sicher eingesetzt werden können. ChatGPT entwickelt Choreographien…

Partner & Förderer