Verräterische Aromen – Pilzbefall an Tomaten macht sich am Geruch bemerkbar

Ziel dabei ist es, einen auftretenden Befall rechtzeitig zu erkennen, um möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einsetzen zu müssen. Zurzeit bieten sich dafür nur zeit- und arbeitsaufwändige Inspektionen der Pflanzen an.

Die Entdeckung eines niederländischen Doktoranden der Universität Wageningen könnte den Pflanzenschutz im Unterglasanbau revolutionieren. Er konnte zeigen, dass Tomatenpflanzen unter Glas bestimmte Aromen abgeben, sobald sie mit Botrytispilzen infiziert sind.

Bei der Substanz handelt es sich um Methyl-Salicylat, ein Pflanzenhormon, das unter Gewächshausbedingungen schon in geringen Mengen nachweisbar ist. Mit diesem Wissen könnten Infektionsherde des Pilzes künftig mit einem Detektor frühzeitig erkannt werden, ohne aufwändige Kontrollen der Einzelpflanzen. Zudem ließe sich der Bedarf an Fungiziden deutlich reduzieren, weil nur die betroffenen Bereiche der Kulturen behandelt werden müssten.

Da der Trend zu weniger, aber immer größeren Treibhäusern geht, könnten die Kosten mit dieser Methode erheblich verringert werden. Botrytis tritt weltweit bei den verschiedensten Kulturen unter Glas auf und verursacht große Schäden, wenn er nicht bekämpft wird. Die Erkenntnis, dass Pflanzen bei Angriffen durch Schaderreger Aromen bilden, ist nicht neu.

Andere Wissenschaftler der Universität Wageningen konnten diesen Effekt bereits an Pflanzen nachweisen, die von Insekten befallen waren. Die abgegebenen Substanzen haben die Aufgabe, Feinde der Schadinsekten anzulocken.

Media Contact

Jürgen Beckhoff aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neueste Generation selbstauflösender Stents

Implantate aus Magnesium stützen Herzkranzgefäße und halten sie offen. Verengte Herzkranzgefäße bergen Gefahren: Weil das Herz nicht richtig durchblutet wird, kann es zu Schmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche und plötzlichem Herztod kommen….

Innovation mit Kurs auf nachhaltige Landnutzung

Mit Roboter, KI und Photovoltaik mehr Gewinn für Umwelt und Gemüseacker. Spannende Chancen für eine umweltgerechte Landnutzung bieten Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI), so die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein…

Den Blutkrebs aufhalten

Das MHH-Verbundprojekt TARGET-MPN untersucht, warum bei bösartigen Knochenmarkerkrankungen aus der Gruppe der myeloproliferativen Neoplasien die Krankheit trotz zielgerichteter Behandlung bestehen bleibt und weiter fortschreitet. Hämatopoetische Stammzellen versorgen uns ein Leben…

Partner & Förderer