Westlicher Maiswurzelbohrer nun erstmalig auch in Bayern

Damit ist der international gefürchtete Quarantäneschädling an Mais nach dem kürzlichen Fund in Baden-Württemberg erstmals auch in Bayern aufgetreten.

Der Käfer wurde in der Nähe eines Umschlagsplatzes für die Binnenschifffahrt an der Donau bei Passau gefunden. Durch ein intensives Monitoring mit Pheromonfallen wurden drei weitere Käfer (insgesamt also vier) an den Folgetagen gefangen.

Am 17. August 2007 wurde ein weiterer Käfer zudem in der unmittelbaren Nähe der Einzäunung des Flughafens München, Stadtgebiet Freising, in einer Falle gefangen. Flugzeuge dienen dem Käfer häufig für die Überbrückung großer Entfernungen. Deshalb gelten Flughäfen als Risikoplätze, die in Deutschland im Zuge von Quarantänemaßnahmen der EU intensiv überwacht werden.

Der bayerische Pflanzenschutzdienst leitet umgehend die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen ein, um den Schädling auszurotten. Diese sind mit einer von der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) erstellten Leitlinie festgelegt, die sich an der EU-Entscheidung über Sofortmaßnahmen (2003/766/EG) orientiert. Neben der sofortigen Bekämpfungsaktion und einem verstärkten Monitoring wird um den Fundort für mindestens drei Jahre im Umkreis von einem Kilometer eine Befallszone eingerichtet und im Umkreis von fünf Kilometern eine Sicherheitszone. Aus diesen Zonen dürfen keine grünen Maispflanzen sowie Erde nach draußen transportiert werden. Des Weiteren gelten zeitlich begrenzte Erntebeschränkungen für grünen Mais (Silomais) und es müssen bestimmte Fruchtfolgen bzw. Behandlungsauflagen eingehalten werden. Alle diese Maßnahmen sollen verhindern, dass sich der Käfer in diesem Gebiet ansiedelt.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft informierte bereits gestern in einer Pressemitteilung http://www.lfl-neu.bayern.de/internet/stmlf/lfl/ips/pflanzengesundheit/27580/ über die Funde in ihrem Bundesland.

Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Peter Baufeld
Abteilung für nationale und internationale Angelegenheiten der Pflanzengesundheit
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA)
Stahnsdorfer Damm 81
14532 Kleinmachnow
Tel.: 033203/48-276
E-Mail: p.baufeld(at)bba.de

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