Wissenschaftliche Grundlagen für eine erfolgreiche Klimapolitik

Die Forschungsstation auf dem Jungfraujoch, ein wichtiger Knotenpunkt für die internationale Überwachung der CO2-Konzentration. Hochalpine Forschungsstation Jungfraujoch

Ihr Präsident mag das Pariser Kilmaabkommen aufkünden und der Wissenschaft die Mittel streichen, doch US-Forscherinnen und -Forscher spielen in der globalen Klimaforschung nach wie vor eine zentrale Rolle. Rund ein Fünftel der Teilnehmenden an der «10th International Carbon Dioxide Conference» ICDC10 stammt aus den USA. Sie stellen damit die grösste Delegation der Teilnehmenden aus fünf Kontinenten.

Im Zentrum der CO2-Konferenz steht das bessere Verständnis des globalen Kohlenstoffzyklus und seiner Störung durch uns Menschen. So werden in Interlaken aktuelle Ergebnisse von CO2-Messungen in der Atmosphäre, im Meer und an Land vorgestellt, aber auch Klimarekonstruktionen präsentiert und Resultate von Modellen zur künftigen Entwicklung der Treibhausgaskonzentration diskutiert.

Zwei-Grad-Ziel als Herausforderung

«Einen neuen Schwerpunkt setzen wir beim Zusammenhang zwischen dem Abkommen von Paris und dem CO2-Budget», erklärt Fortunat Joos, Konferenzvorsitzender und Professor für Physik an der Universität Bern. Mit dem Begriff «CO2-Budget» wird die Menge von Kohlendioxid bezeichnet, welche die Menschheit insgesamt noch ausstossen darf, damit sich das in Paris beschlossene Klimaziel einer globalen Erwärmung von unter zwei Grad erreichen lässt.

«Die an der ICDC10 vertretenen Forschungsgebiete liefern Richtwerte, mit deren Hilfe sich Klimaschutzmassnahmen festlegen lassen. Es ist klar, dass es eine rasche und effektive Umstellung zu Technologien mit vernachlässigbaren CO2-Emissionen und einen Abschied von Benzin und Heizöl braucht, um die Ziele von Paris zu erreichen», so Fortunat Joos.

Zum Jubiläum zurück in der Region Bern

Die vom Oeschger-Zentrum für Klimaforschung der Universität Bern organisierte Konferenz ist die zehnte Ausgabe des wissenschaftlichen Anlasses. Erstmals ausgerichtet wurde die Konferenz 1981 als «Bern CO2 Symposium», an dem rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnahmen und sich zu CO2-Messungen in der Atmosphäre austauschten.

Die Teilnehmenden zeigten sich besorgt über die menschgemachte Störung des Klimas. Zu ihrem Jubiläum kommt die Konferenz, welche alle vier Jahre durchgeführt wird, nun also wieder in die Region Bern zurück. Sie findet vom 21. bis am 25. August 2017 im Kongresszentrum Kursaal Interlaken statt. Eine der Konferenzexkursionen führt in die Hochalpine Forschungsstation auf dem Jungfraujoch, einem wichtigen Knotenpunkt im internationalen Netzwerk zur Überwachung der CO2-Konzentration.

Die Bevölkerung wird einbezogen

Parallel zur wissenschaftlichen Konferenz macht die Universität Bern in Interlaken die Klimaforschung auch für die Bevölkerung zum Thema. Unter dem Titel «Tatsache Klimawandel – Welche Folgen hat das sich verändernde Klima für das Berner Oberland?» organisieren das Forum für Universität und Gesellschaft und das Oeschger-Zentrum am 24. August einen Abend mit Vorträgen von Klimaforschenden zu den regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels. Zusätzlich ist die Klimaforschung mit der mobilen Ausstellung «Container3 – Eine Berner Ausstellung rund ums Klima» in Interlaken zu Gast. In zwei Schiffscontainern im Park des Kongresszentrums Kursaal erhalten Interessierte Einblick in Forschungsprojekte des Oeschger-Zentrums.

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Nathalie Matter Universität Bern

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