Wasserstoff und Brennstoffzellen auf dem Weg in den Markt

Bereits zum 5. Mal hielt heute der DWV seine Jahrespressekonferenz im Berliner Haus der Bundespressekonferenz ab, um die Entwicklungen bei Brennstoffzellen und beim Wasserstoff als Energieträger im abgelaufenen Jahr darzustellen und einen Ausblick zu geben. Die Fortschritte bei der Markteinführung standen dieses Mal im Mittelpunkt der Veranstaltung.

„In vielerlei Hinsicht war das Jahr 2010 ein erfolgreiches Jahr für Wasserstoff und Brennstoffzelle“, sagte der Verbandsvorsitzende Dr. Johannes Töpler in seiner Einführung.

Das gilt besonders für die mobile Anwendung. Autos und Busse sind marktreif, und die entsprechenden Demonstrationsvorhaben sind deutlich ausgedehnt worden. Wie aus einer im November veröffentlichten Studie maßgebender Firmen und Verbände hervorgeht, sind die Klimaziele für den Verkehr ohne Brennstoffzelle nicht zu erreichen. Die angebliche Konkurrenz zur Batterie gibt es in Wirklichkeit gar nicht.

Schon ganz gut im Geschäft sind Brennstoffzellen in neuen und speziellen Anwendungen. Dazu gehören etwa Notstromversorgung, netzferne Stromversorgung und Brandschutz. Brennstoffzellen als vom Motor unabhängige Stromversorgung werden bei Wohnmobilen zunehmend Standard, und auch für LKW im Fernverkehr gibt es derartige Systeme.

Durch die Speicherfähigkeit des Wasserstoffs, im Gegensatz zum Strom, wird ihm in einer nachhaltigen Energieversorgung auf der Grundlage erneuerbarer Quellen eine wichtige Rolle als Puffer zufallen. Er wird dazu beitragen, das schwankende Angebot an Wind und Sonne und die schwankende Nachfrage aufeinander abzustimmen.

Zu den Chancen für Wasserstoff und Brennstoffzelle auf diesem Gebiet äußerte sich ausführlich Prof. Dr. Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal Instituts. Er schilderte die Herausforderungen und die damit verbundenen Strukturveränderungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die „Systemintegration erneuerbarer Energien ist dabei der Schlüsse zum Erfolg“ so Fischedick. Vor allem für die Speicherung über längere Zeiträume gibt es nach seinen Worten kaum eine Alternative zur chemischen Speicherung (z. B. in Form von Wasserstoff). Pumpspeicher oder Druckluftspeicher alleine sind der Aufgabe aus Mangel an Kapazität nicht gewachsen. Besonders ging er auf die Möglichkeiten der Hybridisierung verschiedener Energiepfade mit Wasserstoff als gemeinsamem und verbindendem Kettenglied ein. Für Wasserstoff ergeben sich gute Zukunftschancen, die dazu „passende Infrastruktur fällt aber nicht vom Himmel“ erläuterte Fischedick; wichtig sei daher „dass man frühe Märkte entwickelt und punktuell die lokale Nachfrage pflegen muss“.

Das Thema Energie rückt auf der politischen Tagesordnung immer weiter nach oben, und zu einer nachhaltigen Energieversorgung gehören auch Wasserstoff und Brennstoffzellen. Sie sind daher Teil des im vergangenen September beschlossenen Energiekonzepts der Bundesregierung. Besonders eindrucksvoll zeigte sich die Unterstützung dafür im vergangenen Mai bei der World Hydrogen Energy Conference (WHEC) in Essen, als zahlreiche führende Vertreter aus Politik und Wirtschaft die Bedeutung und Notwendigkeit dieser Technik hervorhoben.

Hinweis für Redaktionen: Der ausführliche Jahresbericht für 2010 und die anderen Materialien der Pressekonferenz stehen auf unserer Website unter den Pressemitteilungen zum kostenlosen Download bereit.

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Dr. Ulrich Schmidtchen presseportal

Weitere Informationen:

http://www.dwv-info.de

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