Tagung "Intelligente Beschichtungen für Außenanwendungen" in Dresden

Intelligente Beschichtungen © Fraunhofer FEP

Beschichtete Kunststofffolien finden im Alltag vielfältige Anwendungen, sei es als Schutz gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff, als Wärmeschutzfolie oder in berührungsempfindlichen Bildschirmen (Touch-Screens).

Sollen diese Folien im Außenbereich verwendet werden, spielen besondere Belastungen wie UV-Strahlung, stark schwankende Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und die oftmals sehr lange Einsatzdauer der Produkte eine entscheidende Rolle und es kommen spezielle, witterungsstabile Polymere zum Einsatz. Dazu gehören auch Fluorpolymere wie z. B. Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), welches bereits für Membrandächer und Fassaden z. B. in der Allianz-Arena München verwendet wird.

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsvorhaben »flex25« (Förderkennzeichen 03V0224) wurden von den Fraunhofer Instituten ISC, IVV und FEP Materialien und Verfahren erforscht, mit denen die Oberfläche von Fluorpolymerfolien mit den notwendigen Funktionalitäten wie Gas- und Wasserdampfbarriere, UV-Schutz oder auch elektrische Leitfähigkeit ausgestattet werden können. Den Ergebnissen dieses Forschungsvorhabens widmet sich am 5. Oktober 2015, einen Tag vor Beginn der Plastic Electronics Konferenz, der Workshop „Intelligente Beschichtung für Außenanwendungen“, der am Fraunhofer FEP in Dresden stattfindet.

Witterungsstabile Verkapselungsfolien für innovative Outdooranwendungen

Den drei Fraunhofer-Instituten ist es im Rahmen von »flex25« gelungen, Fluorpolymerfolien erfolgreich mit einer Kombination aus nasschemisch aufgebrachten ORMOCER® Schichten und im Vakuum hergestellten Metalloxidschichten zu beschichten und so eine witterungsstabile Verkapselungsfolie für die Dünnschicht-Photovoltaik zu entwickeln. Es konnte gezeigt werden, dass die so veredelten Fluorpolymerfolien ähnlich gute Eigenschaften hinsichtlich Wasserdampfdurchlässigkeit, Oberflächen-beschaffenheit für die Weiterverarbeitung und auch elektrische Leitfähigkeit erreichen können, wie sie auch auf den Referenzmaterialien Polyethylenterephthalat (PET) und Polyethylennaphthalat (PEN) möglich sind.

Derartig funktionalisierte Fluorpolymerfolien eignen sich für vielfältige Anwendungen. Eine davon ist die Ausstattung von Gebäudefassaden und Membrandächern mit Solarzellen zur Energiegewinnung oder auch einer flächenhaften Beleuchtung als Designelement.

Anwendungen und industrielle Umsetzung – Zukunftsvisionen denken

Den Anwendungen und der industriellen Umsetzung der Ergebnisse des Projekts »flex25« widmet sich der zweite Teil der Tagung. Hier kommen Referenten aus den Industriezweigen Folienherstellung, Maschinenbau und organische Photovoltaik zu Wort. Damit adressiert der Workshop Hersteller, Verarbeiter und Anwender von Fluorpolymeren, die Photovoltaikbranche und auch Firmen, die sich mit der funktionalen Gestaltung von Gebäudefassaden und Dächern beschäftigen.

„Tragen die vorgestellten Arbeiten vielleicht einmal dazu bei, dass die Fassade der Allianz-Arena München oder das Dach des Gondwanalands im Zoo-Leipzig selbst Strom produzieren?“ – Dieser Frage geht eine Podiumsdiskussion im Anschluss an die Vorträge nach. Die Podiumsdiskussion bietet Gelegenheit, gemeinsam Ideen und Visionen für die Zukunft zu entwickeln und kritisch zu hinterfragen. Ein Institutsrundgang durch das Fraunhofer FEP und ein gemeinsames Abendessen runden die Veranstaltung ab und bieten die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch zwischen den Teilnehmern und Veranstaltern.

Das komplette Programm der deutschsprachigen Tagung steht unter http://www.fep.fraunhofer.de/intelligentebeschichtungen. Ansprechpartnerin ist
Annett Arnold, Tel. +49 351 2586-452, events@fep.fraunhofer.de.

http://www.fep.fraunhofer.de/intelligentebeschichtungen

Media Contact

Annett Arnold Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Schnittstellenproblem gelöst

UDDC sorgt für reibungslose Übertragung von Bilddaten auf Mikrodisplays. Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben einen universellen Datenkonverter für Displaydaten (UDDC) entwickelt. Dieser ermöglicht die Übertragung von Bilddaten…

Keine signifikanten PFAS-Emissionen durch Abfallverbrennung

Versuche am KIT zeigen, dass sich Fluorpolymere in der Hausmüllverbrennung nach europäischen Standards nahezu rückstandsfrei abbauen. Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS, finden sich in unzähligen Produkten und damit auch…

StrokeCap – Die mobile Schlaganfalldiagnostik der Zukunft

Die StrokeCap, ein von der Julius-Maximilians-Universität und dem Uniklinikum Würzburg gemeinsam entwickeltes innovatives, tragbares Gerät, das die mobile Schlaganfalldiagnostik revolutionieren und so Leben retten kann, gewinnt einen von fünf Medical…

Partner & Förderer