Projekte und Event-Ankündigungen der Stiftung Herbert W. Franke

„Goldbogen“ aus der Serie „phantastische Welten“ (1999) – Event im Computermuseum Kiel
Copyright: Herbert W. Franke

Zum 96. Geburtstag eines Visionärs…

Herbert W. Franke, 2022 im Alter von 95 Jahren gestorben, ist ein Pionier des Brückenschlages von Wissenschaft und Kunst. Der promovierte theoretische Physiker hat seit den fünfziger Jahren als freischaffender Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler ein umfangsreiches Oeuvre geschaffen. Er war Wegbereiter der deutschen Nachkriegs-Science Fiction, gilt weltweit als Pionier der Computerkunst, hat 1952 im Bereich der Höhlenforschung die C14-Methode zur Altersbestimmung entdeckt und in der Folge zahlreiche wichtige wissenschaftliche Beiträge zur Sinter-Datierung und -Chronologie geleistet.

Anlässlich seines 96. Geburtstages am 14. Mai kündigt die „art meets science – Stiftung Herbert W. Franke“ bevorstehende Events mit Herbert W. Frankes Werk an und gibt ein kurzes Update über laufende Stiftungsprojekte.

 

18.-20. Mai
Metropol Con Berlin
Ausstellung Herbert W. Franke
mit einer kurzen Einführung von Dietmar Dath am 18. Mai, 15 Uhr
Silent Green Kulturquartier

 

Bei der Science Fiction Convention Metropol in Berlin ehrt die Community den Wegbereiter der deutschsprachigen Nachkriegs-Science Fiction Herbert W. Franke mit einer Ausstellung der anderen Art: mit Bildern seiner utopischen Serie Phantastische Welten sowie Standbildern aus der Z-Galaxy, Frankes Metaverse-Galerie, die er 2008 auf der 3D-Plattform von Active Worlds veröffentlichte. Die Metropol-Ausstellung eröffnet der bekannte Journalist und Autor Dietmar Dath mit einer kurzen Einführung am 18. Mai um 15 Uhr.

 

15. Juni – 23. Juli
Ausstellungsbeteiligung Studio Stadt
Kunstraum München

 

Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Kunstraum München von der Stiftung Kunstfonds der Stadt München wird die Serie Grün als Digitalfim gezeigt.

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„Serie Grün“ (1973) – – Copyright: Herbert W. Franke

Die Computerbilder wurden bereits 1974 in den Forschungslabors von Siemens von einem Bildschirm eines damals gänzlich neuartigen Computersystems abfotografiert, das erstmals digitale Bildauswertung für die medizinische Diagnose einsetzte.

Als Ausgangsbildmotive dienten jedoch keine Röntgenaufnahmen, sondern eingescannte Bilder unterschiedlicher Lochkarten, die anschließend mit der digitalen Bildverarbeitung weiter verfremdet wurden Die mit dieser Fotoserie entstandenen Dias hat Franke für ein Doppelprojektorsystem von Kodak in weicher Überblendung konzipiert, die mit dieser Präsentationsform einen pseudodynamischen Effekt bekam. Der in der Ausstellung Studio Stadt gezeigte Film ist eine 2016 von Susanne Päch produzierte digital produzierte Simulation der historischen Dia-Überblendungsserie.

 

16. Juni 2023
Astropoeticon – Weltraumlyrik im Planetarium
Volkssternwarte München

 

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„Astropoeticon“ (1974/2021) von HYPERRAUM:TV als multimedialer Erlebnisraum umgesetzt. Copyright: HYPERRAUM.TV

Das Astropoeticon basiert auf einem utopischen Lyrikzyklus von Herbert W. Franke. Die 16 minimalistisch-assoziativen Gedichte entstanden 1979 für ein Buch mit Bildern des Weltraum-Malers Andreas Nottebohm und wurden 2017 im Band Der Kristallplanet der Werkausgabe von Frankes utopischen Schriften neu aufgelegt. 2007 las der Autor die Gedichte ein, noch vor seinem Tod setzte Susanne Päch von HYPERRAUM.TV den Zyklus multimedial in einen assoziativ-virtuellen Erlebnisraum um – unterlegt mit den melancholisch-düsteren Klängen der elektronischen Soundkünstler Bersarin und Subheim.

 

17. Juli 2023
Herbert W. Franke: art meets science
Event im Computermuseum Kiel
Vorträge, Ausstellung, Multimedia-Aufführung

 

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„Himmelsring“ aus der Serie „phantastische Welten“ (1999) – Copyright: Herbert W. Franke

Im Themenabend „Herbert W. Franke: art meets science“ wird anlässlich des einjährigen Todestages († 16. Juli 2022) Frankes gleichermaßen umfang- wie facettenreiches Schaffen im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Kunst in einer Abendveranstaltung vorgestellt. In zwei Kurzvorträgen wird die Bedeutung von Frankes Schaffen eingeordnet: Die Kunsthistorikerin Dr. Heike Piehler präsentiert den bildenden Künstler als Pionier der algorithmischen Kunst. Der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Hans Esselborn stellt die Rolle des Schriftstellers Franke als Wegbereiter der deutschsprachigen Nachkriegs-Science-Fiction vor. Weiter zeigt eine Ausstellung Werke von Franke, mit denen der heute weltweit als Pionier der Computerkunst gefeiert wird. Als Höhepunkt des Abends wird das Astropoeticon im Mediendom der Fachhochschule Kiel erstmals in einer 3D-Kuppelprojektion gezeigt.

 

Tribute to Herbert W. Franke
Update zu den Projekten Digitalisierung der Manuskripte von Franke und Robotik für Schulen in Namibia

 

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Herbert W. Franke mit Felix Mittelberger 2018 im Franke-Archiv des ZKM in Karlsruhe.

Neues gibt es auch bei den beiden Stiftungs-Projekten zu berichten, die durch die großzügigen Spenden von Künstlern 2022 ermöglicht wurden. Die Digitalisierung der rund zweitausend Sach- und Fachmanuskripte von Franke aus fast siebzig Jahren publizistischer Tätigkeit, die neben seinen belletristischen Werken im Archiv Herbert W. Franke des Zentrum für Kunst und Medien ZKM|Karlsruhe für die Nachwelt erhalten werden, sind inzwischen vollständig digitalisiert worden. Nach der Qualitätsprüfung und Erschließung werden sie dann in den nächsten Monaten online auch öffentlich zugänglich.

Im Schulprojekt Robotik für namibische Schüler und Schülerinnen wird zusammen mit dem Computerclub der staatlichen Duine Secondary School in Walvis Bay ein Robotik-Lehrplan mit Experimenten als Pilot entwickelt, der dann in anderen Schulen Namibias weiter ausgerollt werden soll. Im März wurden von einer Lehrer-Schüler-Delegation aus Deutschland beim gemeinsamen Projekt-Start bereits die ersten Robotik-Experimentalkästen übergeben, demnächst werden weitere Kästen auf den Weg nach Namibia gebracht.

Pressekontakt:
Dr. Susanne Päch
art meets science – Stiftung Herbert W. Franke
office@art-meets-science.info
www.art-meets-science.io

Media Contact

Dr. Susanne Päch
art meets science – Stiftung Herbert W. Franke

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