Neueste Technologien der bayerischen Hochschulen für die Automobilindustrie
Die Leistung von seriell verbundenen Batterien in einem Batteriestapel wird durch ihre schwächste Zelle bestimmt. Ist die Ladung einer Zelle besonders schwach, wirkt sich das negativ auf die Gesamtleistung des Batteriestapels aus. Um die Leistung zu erhöhen, werden so genannte Charge Equalizer eingesetzt, welche die Energie zwischen den verschiedenen Zellen gleichmäßig verteilen.
Bereits existierende Lösungen weisen jedoch oftmals eine hohe Verlustleistung auf oder sind auf die Verwendung teurer Hochspannungsbauteile angewiesen. Ein neuer Charge Equalizer, der an der HS Regensburg entwickelt wurde, verbindet nun über einen Gleichstrom-Bus und einen DC/DC-Konverter stark geladene Zellen direkt mit schwach geladenen Zellen. Auf Grund der direkten Verbindung der Zellen miteinander ist der Energieverlust im Vergleich zu bekannten Systemen, bei denen die überschüssige Energie einer Zelle nur über den Weg benachbarter Zellen zu einer schwach geladenen Zelle transportiert werden kann, deutlich geringer.
Der Gleichstrom-Bus erlaubt eine schnelle Schaltung zwischen verschiedenen Zellen so dass alle Zellen eines Batteriesatzes dasselbe Leistungsniveau behalten. Die Lösung ist mit Bauteilen realisierbar, die für niedrige Stromspannungen konzipiert sind. Darüber hinaus ist der neue Charge Equalizer mit einem intelligenten Kontrollmechanismus ausgestattet, der die Leistung jeder Zelle überwacht und so frühzeitig entsprechende Energieumverteilungsprozesse im Batteriesystem einleiten kann. Der neue Charge Equalizer kann für Batteriestapel jeder Art verwendet werden.
Eine Erfindung der HS Kempten beschreibt ein Verfahren zum Herstellen von Reibschweißverbindungen. Durch die geeignete Wahl von Reib- und Wärmeparametern können mit handelsüblichen Stab- oder Scheibenmaterialien Press-Schweißnähte in sehr guter Qualität und mit hoher Schweißgeschwindigkeit mit geringem Wärmeeinfluss ausgeführt werden. Ein Vorteil der Erfindung gegenüber bestehenden Schweißverfahren liegt darin, dass während des Prozesses keine Erwärmung auf Schmelztemperatur notwendig ist und es so durch die geringere Wärmebelastung der Werkstücke zu weniger Verzug kommt. Darüber hinaus können auch schwer schweißbare Werkstoffe wie Aluminium verarbeitet und unterschiedliche Materialkombinationen verbunden werden.
Die Bayerische Patentallianz stellt auf ihrem Messestand zahlreiche weitere Erfindungen der bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften aus den Bereichen Elektromobilität, Fahrzeugsicherheit, Fahrzeugmontage, Fertigungsverfahren und Messverfahren für die Automobilindustrie vor. Darunter auch einen Aufprallenergieabsorber aus auxetischem Material, ein Herstellungsverfahren für Hybridbauteile aus Metall und Kunststoff, ein Verfahren zur Verbrennungsbeobachtung und einen Sensor für ein Nachtsichtgerät. Vertreter der Automobil- und Zuliefererindustrie können sich bei den Patent- und Lizenzmanagern der Technologietransfer-Organisation persönlich über Möglichkeiten des Kaufs von Patenten und die Lizenzierung von Erfindungen informieren.
Zulieferer Innovativ 2011
Der 13. Jahreskongress „Zulieferer Innovativ“ findet am 06. Juli 2011 im Audi Forum Ingolstadt statt. Er ist ein bedeutender internationaler Treffpunkt für Unternehmen und Institute, um aktuelle Entwicklungslinien vorzustellen, Erfahrungen auszutauschen und neue Kooperationen für zukünftige Innovationen anzubahnen. 180 Aussteller präsentieren innovative Lösungen und richtungsweisende Konzepte für die Automobilindustrie. In parallelen Vortagsreihen werden erfolgreiche Beispiele für „Strategien der Industrie“ und „Potenziale aus der Forschung″ vorgestellt.
Bayerische Patentallianz GmbH
Die Bayerische Patentallianz GmbH vermarktet als zentrale Patent- und Vermarktungsagentur von 28 bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Erfindungen von mehr als 17.000 Wissenschaftlern. Dabei unterstützt sie die Wissenschaftler, ihre Erfindung zu schützen und anschließend kommerziell zu nutzen. Für die Industrie stellt sie einen einzigartigen Zugang zum größten Technologiepool Bayerns bereit. Dank der international renommierten Forschungsqualität der bayerischen Universitäten und Hochschulen verfügt die die Bayerische Patentallianz GmbH über zahlreiche innovative und schutzrechtlich gesicherte Erfindungen aus den Bereichen Life Sciences und Physical Sciences.
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