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Die Wüstenameise muss nach dem Beutefang möglichst schnell nach Hause finden, um nicht zu vertrocknen. © Foto: Dr. Markus Knaden/MPI für chemische Ökologie Jena

Wie schafft es die tunesische Wüstenameise in sengender Hitze möglichst effizient Futter zu suchen, ohne selbst Opfer der lebensfeindlichen Einstrahlung zu werden? Sie nutzt eine Kombination unterschiedlicher Strategien, wie sie auch Seefahrer kennen.

Außerdem macht sie sich nach einem streng geometrischen Schema den Wind zunutze, um den Geruch ihrer Beute aufzuspüren. Mehr dazu ist beim öffentlichen Abendvortrag am Donnerstag, 23. Februar, ab 17.30 Uhr im Hörsaal Zoologie des Poppelsdorfer Schlosses zu erfahren. Referent ist Dr. Markus Knaden vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie Jena. Der Eintritt ist kostenlos.

Journalisten können sich auch über weitere interessante Themen der Tagung informieren. Zum Beispiel: Lohnt es sich, ein großes Gehirn zu haben? Diese Frage wird häufig theoretisch diskutiert. Alexander Kotrschal von der Universität Stockholm (Schweden) berichtet über eine vergleichende Studie an Guppies.

Gezielt wurden Exemplare mit besonders großen und kleinen Gehirnen gezüchtet und untersucht. Anhand der Fische konnte gezeigt werden, dass es große Gehirne nicht kostenlos gibt. Neben einem langsameren Wachstum bezahlten die Tiere mit anderen Nachteilen dafür.

Wissenschaftler befragten Papageienbesitzer

Plappern Graupapageien stur wie eine Tonbandaufnahme nach, was ihre menschlichen Besitzer alltäglich daher sagen? Nein, so einfach sind die Tiere nicht gestrickt. Jitka Lindová von der Karls-Universität Prag (Tschechien) hat anhand von Befragungen der Besitzer herausgefunden, dass der bis zu 256 Wörter umfassende Vokabelschatz von den Papageien kontextabhängig eingesetzt wird. Je nach Situation bekommen zugewandte Papageienfans auch schon einmal ein „Give me a kiss“ zu hören.

Der Klimawandel führt nicht nur zur Vernichtung von Korallenriffen, sondern beeinträchtigt auch das Leistungsvermögen von Putzerfischen, die darin leben. Sie erfüllen eine Schlüsselrolle in diesem Ökosystem, weil sie Parasiten fressen und damit andere Lebewesen gesund erhalten.

Wissenschaftler von der Universität Neuchatel (Schweiz) berichten, dass Wirbelstürme und andere Folgen der global steigenden Temperaturen die kognitiven Leistungen der Putzerfische verringern. Die Tiere sind ihren „Kunden“ gegenüber weniger wählerisch – ihr Service leidet.

Mehr als 130 Wissenschaftler aus verschiedensten Ländern haben sich zur Tagung bereits angemeldet. Bei der Ethologie handelt es sich um vergleichende Verhaltensforschung, die als Teilgebiet der Zoologie und als Nachbardisziplin der Psychologie eine bunte Vielfalt von Themen untersucht. So kommen im Poppelsdorfer Schloss etliche überraschende Befunde zur Sprache. Journalisten können sich unter info@etho2017.eu anmelden.

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Gerhard von der Emde
Institut für Zoologie
Universität Bonn
Tel.: 0228/735555
E-Mail: vonderemde@uni-bonn.de

http://etho2017.eu/Program.php Programm im Internet

Media Contact

Johannes Seiler idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-bonn.de

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