Internationale Umweltsoziologen diskutieren über Öko-Innovationen

Wissenschaft und Technik spielen eine immer größere Rolle, wenn es um Öko-Innovationen auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesellschaft geht. Doch bisher haben Soziologinnen und Soziologen wenig darüber diskutiert, was nachhaltige Innovationen jenseits der technischen Neuerungen für den Einzelnen bedeuten.

Dies wollen sie nun bei der dritten Konferenz der Umweltsoziologie nachholen, die vom 16. bis 18. November an der Goethe-Universität stattfinden wird.

Über 70 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden zu dieser Tagung der Sektion Umweltsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie auf dem Campus Westend (Casino Raum 1.801) erwartet.

Kooperationspartner sind der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität, vertreten durch Prof. Birgit Blättel-Mink, und das Institut für Sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt. Das Thema des „3rd German Environmental Sociology Summit“ lautet „Innovation and Sustainability: Beyond Technology“.

Wenn nachhaltige Innovationen erfolgreich eingeführt werden sollen, müssen auch neue Erkenntnisse über soziale und kulturelle Handlungsmuster berücksichtigt werden. Die Umweltsoziologin Birgit Blättel-Mink nennt dazu ein Beispiel: „Ob die umweltschonendere Elektromobilität sich durchsetzt, hängt nicht allein von der technischen Machbarkeit ab, sondern auch von der individuellen Bereitschaft, sich umzustellen. In Deutschland spielen dabei die Bequemlichkeit und das Statusdenken eine besondere Rolle.

Einfach ausgedrückt: ‚Wieweit komme ich mit dem Elektroauto, schränkt mich das in meinem Radius zu sehr ein? Will ich wirklich auf mein repräsentatives Auto verzichten?‘“ Auf derartige Alltagspraktiken im Kontext von Nachhaltigkeit und Innovation legt die Tagung einen besonderen Fokus. Dabei geht es beispielsweise auch darum, ob umweltbezogene Neuerungen in Großstädten anders angenommen werden als im ländlichen Raum oder wie Lebensstil, Umweltbewusstsein und persönliches Verhalten zusammenhängen.

Als Keynote Speaker wurden gewonnen: Prof. Michele Micheletti (Stockholm University, Sweden), Prof. Harvey Molotch (New York University, USA), Prof. Thomas Dietz (Michigan State University, East Lansing, USA) sowie Prof. Fred Steward (Univ. of Westminster, London).

Informationen: Prof. Birgit Blättel-Mink, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Gesellschafts- und Politikanalyse, Tel. 069 798 22055/22542, b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de, http://www.gesellschaftswissenschaften.uni-frankfurt.de/index.pl/gess#12884

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie die Galvanotechnik durch Digitalisierung effizient wird

SurfaceTechnology GERMANY… Digitalisierung und Hartverchromung aus Chrom(III)-Elektrolyten: Das sind die beiden großen Themen, mit denen sich Forscherinnen und Forscher von der Abteilung Galvanotechnik am Fraunhofer IPA derzeit beschäftigen. Ihre Erkenntnisse…

Ersatz für Tierversuche – jetzt ganz ohne Tierleid

Erstes Gewebe-Modell der Leber völlig ohne Materialien tierischer Herkunft hergestellt. Wissenschaftler*innen der TU Berlin haben mit Hilfe von 3D-Biodruck erstmals ein Modell der Leber aus menschlichen Zellen hergestellt, ohne dabei…

Neue Wege zur mentalen Gesundheit

Magnetspule am Kopf sorgt für antidepressive Effekte… In der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Bonn (UKB) wird derzeit eine Studie zur Erforschung der antidepressiven Wirkung einer…

Partner & Förderer