Interdisziplinäre Perspektiven auf Kultur und Praxis der Mathematik am Zentrum für interdisziplinäre Forschung

Lange Zeit galten Fragen zur Natur wissenschaftlichen Wissens als ausschließliche Domäne der Wissenschaftsphilosophie. Mit der Entwicklung neuer historischer, soziologischer und anthropologischer Ansätze hat sich die Situation seit den 1970er Jahren verändert.

In den Blick rücken nun zunehmend auch die sozialen, kulturellen, materialen und politischen Dimensionen wissenschaftlichen Wissens. Die neuen Perspektiven haben dazu beigetragen, das herrschende Bild der Wissenschaften zu verändern. Doch obwohl sie sich prinzipiell auf jede Wissenschaft anwenden lassen, verteilte sich die Aufmerksamkeit ungleich auf das Fächerspektrum. Einer großen Zahl detaillierter Studien zu den verschiedensten Naturwissenschaften standen nur vereinzelt Untersuchungen mathematischer oder theoretischer Wissenschaften (zum Beispiel Mathematik, formale Logik, theoretische Physik) gegenüber.

Erst in den letzten Jahren mehren sich Studien zu Forschungsfeldern, die weder kostspielige Apparaturen noch komplexe experimentelle Anlagen benötigen, sondern mit Beweis, logischen Schlüssen und Berechnungen assoziiert werden. Diese Studien adressieren die Kultur und Praxis mathematischer Wissenschaften aus vielfältiger, oftmals interdisziplinärer Perspektive. Bis heute wurde jedoch noch kein Versuch unternommen, diese Arbeiten systematisch zu beurteilen. Das ist das Ziel dieses Workshops.

Im Rahmen der Veranstaltung werden sich Autoren und Autorinnen von Studien zur mathematischen Kultur und Praxis mit Mathematikern und Mathematikerinnen zu einem Gespräch zusammenfinden. Die Errungenschaften der einzelnen Studien werden kritisch diskutiert und systematisch aufeinander bezogen. Eine solche kritische Würdigung soll den Arbeiten in ihrer Gesamtheit zum einen mehr Sichtbarkeit verschaffen; zum anderen lässt sich auf dieser Grundlage eine Forschungsagenda für zukünftige Arbeiten entwickeln.

Tagungszeiten:
27. Mai, 13.30 Uhr – 18.30 Uhr
28. Mai, 9.00 Uhr – 18.00 Uhr
29. Mai, 9.00 Uhr – 12.30 Uhr
Tagungssprache ist Englisch.
Weitere Informationen im Internet:
www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG/2010/05-27-Greiffenhagen.html
Veranstaltungsleitung:
Dr. Christian Greiffenhagen
E-Mail: christian.greiffenhagen@manchester.ac.uk
Prof. Dr. Martina Merz
E-Mail: martina.merz@unilu.ch
Tagungsbüro des ZiF:
Marina Hoffmann, Universität Bielefeld
Tel. 0521 106-27 68
E-Mail: Marina.Hoffmann@uni-bielefeld.de

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Torsten Schaletzke idw

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