Europäische Ostseeforscher treffen sich in Rostock

Die BSSC findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. Nach Rostock wurde sie auf Initiative des Instituts für Biowissenschaften der Universität Rostock und des Leibniz-Institutes für Ostseeforschung Warnemünde geholt, die auch gemeinschaftlich für die Organisation der Konferenz verantwortlich sind.

Die BSSC vereinigt unter ihrem Dach gleich drei Kongresse: die Organisationen der Baltischen Meeresbiologen (BMB) und Ostsee-Geologen (BSG), sowie die Konferenz der Baltischen Ozeanographen (CBO) treffen sich seit 1996 zu dieser interdisziplinären Zusammenkunft.

Die Zusammenfassung aller Teilbereiche der Meereswissenschaften ist dabei ein highlight für sich – erlaubt es doch jeder der Teildisziplinen Einblicke in den aktuellen Forschungsstand der Nachbardisziplinen aus erster Hand. Damit ist natürlich auch verbunden, dass der Blick über den Tellerrand der Ostsee hinaus gehen muss – Gäste aus Nicht-Ostsee Anrainerstaaten Europas sind ebenso vertreten wie aus Amerika. Selbst aus Afrika werden Teilnehmer erwartet.

Im Zentrum der Tagung steht das „Funktionieren“ des Ökosystems Ostsee. Dabei werden sowohl Fragen nach den Folgen eines Klimawandels als auch die Erfassung und Veränderung der Biodiversität in der Ostsee behandelt. Besonders spannend werden hier die Vorträge zum Komplex Blaualgen werden, beschäftigt dieses im letzten Jahrzehnt zunehmend auch in der Tagespresse kommentierte Phänomen doch Forscher aus allen Ostseeanrainerstaaten. Gerade hier ist detaillierte Kenntnis über Auslösemechanismen nötig, um eine Abschätzung hinsichtlich der Folgen veränderter Niederschlags- und Temperaturbedingungen vornehmen zu können. Ein weiteres highlight stellen die zahlreichen Beiträge zu Erfassung und Veränderungen der Biodiversität der Ostsee dar. Die Ostsee, als sehr junges Gebilde, ist nach wie vor Schauplatz zahlreicher Einwanderungsereignisse und, wie auch auf dem Kongress vorgestellt werden wird, beginnender Artbildungsprozesse.

Aber auch der Blick in die Vergangenheit, auf frühere Klimaveränderungen, ist nach wie vor wichtig, um den natürlichen Rhythmus der Klimaschwankungen zu verstehen. Von besonderem Interesse sind hier Berichte zu den Vorbereitungen großer Bohrkampagnen, um lückenlose Sedimentarchive aus den letzten 120.000 Jahren zu gewinnen.

Mit Spannung werden auch die neuesten Ergebnisse auf dem Gebiet der Computersimulationen erwartet. Sie sollen helfen, die Entwicklung des Ökosystems besser zu verstehen und die Folgen des stetig wachsenden Nutzungsdruckes auf die Ostsee abzuschätzen.

Die Veranstaltung wird am Montag Abend gegen 18 Uhr durch Herrn Minister Henry Tesch, Bildungsminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, im Audimax der Universität Rostock eröffnet.

Am Mittwoch, 21. März findet zwischen 12:45 und 13:30 ein Pressegespräch im Hörsaalgebäude der Biologie, Raum 203, Albert-Einsteinstr. 3 statt. Medienvertreter sind herzlich eingeladen

Kontakt:
Prof. Dr. Hendrik Schubert, Universität Rostock, Institut für Aquatische Ökologie, Albert-Einstein-Straße 3, 18051 Rostock, Tel.: 0381 498 6071

Dr. Barbara Hentzsch, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Seestr. 15, 18119 Rostock, Tel.: 0162 2198516

Media Contact

Dr. Barbara Hentzsch idw

Weitere Informationen:

http://www.io-warnemuende.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Biomarker für Therapie-Erfolg bei Tumorerkrankung im Knochenmark identifiziert

Hochrangige klinische Studie zu CAR-T-Zelltherapie beim Multiplen Myelom. Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als wirkungsvolle Behandlung verschiedener hämatologischer Krebserkrankungen etabliert. Doch nicht bei allen Erkrankten schlägt die Therapie gleich gut an….

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Partner & Förderer