Eines der weltweit leistungsstärksten PC-Cluster wird in Heidelberg eingeweiht

Aus Anlass der Einweihung des „Heidelberg Linux Cluster Systems“ lädt die Universität die Presse herzlich ein: Freitag, 26. April 2002, 14.00 Uhr, (Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, Im Neuenheimer Feld 368, Raum 432)

Paralleles Rechnen hat in Heidelberg eine lange Tradition, der mit dem neuen Clustersystem ein weiteres Kapitel hinzugefügt wird: HELICS, ein 512-Prozessor-System mit dem Hochgeschwindigkeitsnetzwerk Myrinet 2000 sowie einem verteilten Hauptspeicher von 256 Gigabyte, ist eines der weltweit leistungsstärksten PC-Cluster, an dem sich die Rechenzentren der Universitäten Mannheim (RUM) und Heidelberg (URZ) sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg beteiligen. Aus Anlass der Einweihung des „Heidelberg Linux Cluster Systems“ lädt die Universität Heidelberg die Presse herzlich ein: Freitag, 26. April 2002, 14.00 Uhr (Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, Im Neuenheimer Feld 368, Raum 432).

Den Grußworten der Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Rektorats der Universität wird ein Vortrag über wissenschaftliche Anwendungen folgen. Anschließend werden sich die beteiligten Firmen Megware und AMD in Kurzvorträgen vorstellen. Der Rechner wird vor Ort ab 15.15 Uhr in Betrieb genommen werden (INF 293, R. -110).

HELICS erreicht theoretische Spitzenleistung von mehr als 1400 Gigaflops

Wie der Geschäftsführende IWR-Direktor Prof. Dr. Jürgen Warnatz ausführt, ist der parallele Hochleistungs-Rechner größtenteils aus am Markt verfügbaren Standardkomponenten aufgebaut (so genannten „Commo-dity-off-the-Shelf“-Komponenten). Er besteht aus 512 AMD-Athlon PC-Prozessoren, von denen jeweils zwei in einem Rechnerknoten zusammengefasst sind. Diese Prozessoren sind mit 1400 MHz getaktet und erbringen jeweils eine theoretische Spitzenleistung von 2,8 Milliarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde (Gi-gaflops). Das Gesamtsystem erreicht eine theoretische Spitzenleistung von mehr als 1400 Gigaflops, womit es sogar alle zurzeit bekannten in den USA installierten Myrinet-PC-Cluster-Systeme übertrifft.

Seit 1993 führt die Universität Mannheim zusammen mit der Universität Tennessee eine halbjährlich aktualisierte Liste (Top500-Liste) der 500 leistungsstärksten Rechner der Welt (www.top500.org). Bei ersten Leistungstests des Heidelberger Parallelrechners wurde eine Linpack-Rechenleistung von 825 Gflops erreicht. In der Top500-Liste von November 2001 hätte das System somit auf Position 24 weltweit, Position 4 europaweit und Position 3 deutschlandweit gestanden. Dabei kostet der Parallelrechner nur den vergleichsweise geringen Betrag von ca. 1,26 Mio Euro (2,5 Mio DM), womit auch im Bereich Preis-Leistungsverhältnis neue Maßstäbe gesetzt werden. Möglich wird das durch den konsequenten Einsatz von am Markt verfügbaren preisgünstigen Standardkomponenten sowie von dem am IWR vorhandenen „Cluster-Computing Know-How“.

Das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) ist eine zentrale Einrichtung der Universität Heidelberg für Forschung und Lehre im Bereich des Wissenschaftlichen Rechnens. Im IWR sind Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint, die in ihrer Forschung auf mathematische Modellierung und den Einsatz von Parallelrechnern aufbauen. Der Parallelrechner wird Forschergruppen am IWR insbesondere in den Disziplinen der Mathematik, Informatik, Bioinformatik und Chemie sowie Physik im Verbund mit den beteiligten Instituten der Universität Mannheim für umfangreiche Rechnungen und Simulationen („Grand Challenge Problems“) zur Verfügung stehen.

Heidelberg wird mit dem Parallelcluster sicher einen Spitzenplatz auf dem Gebiet des „High-Performance-Clustering“ einnehmen. Mit einem skalierbaren Cluster-Computer wie diesem wird dabei der Eintritt in den Bereich des „Teracomputing“ gelingen.

Media Contact

Dr. Michael Schwarz idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer