Bund und Länder fördern drei neue Forschungseinrichtungen

Heute hat die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) die Aufnahme in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung folgender Einrichtungen beschlossen:

  • – Wissenschaftskolleg zu Berlin
  • – Max-Planck-Institut für vaskuläre Biologie, Münster
  • – Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung, Jena.

Das Wissenschaftskolleg zu Berlin gibt hervorragenden Wissenschaftlern die Möglichkeit, befristet und ohne Lehrverpflichtungen selbstgewählte Forschungsthemen zu bearbeiten. Dabei wird insbesondere die Kooperation mit Wissenschaftlern aus anderen Ländern und Disziplinen sowie mit Künstlern und Schriftstellern gefördert. Auf diese Weise trägt das Berliner Wissenschaftskolleg zur weltweiten Vernetzung sowie zur Weiterentwicklung von Wissenschaft und Kultur bei. Es genießt international hohes Ansehen und wurde zuletzt im Januar 2001 vom Wissenschaftsrat zur Aufnahme in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern empfohlen. Das Budget dieser Einrichtung beläuft sich jährlich auf knapp 10 Mio. DM. Es wird vom Sitzland Berlin und dem Bund zu gleichen Teilen finanziert.

Mit dem Aufbau des Max-Planck-Instituts für vaskuläre Biologie, Münster, kann jetzt begonnen werden, nachdem die BLK hierfür „grünes“ Licht gegeben hat. Das Institut wird sich der Erforschung der biologischen Grundlagen, der Entwicklung und Funktionsweise des Blutgefäßsystems des Menschen und seiner Erkrankungen widmen. Dabei wird es vornehmlich um die Verbesserung des Verständnisses entzündlicher Prozesse, der Entwicklung des Herzens und der Blutgefäße, sowie ihrer Veränderung im Zuge von Krankheiten und der Ausformung von Krankheitsbildern, wie Thrombose, Krebs, chronische Entzündungen und Herzversagen gehen. Überdies soll eine mit der Universität Münster gemeinsam einzurichtende Abteilung ihren Schwerpunkt in der Stammzellenforschung finden. Hier könnte es insbesondere um die Erforschung der Beteiligung von Stammzellen an Reparaturprozessen, z.B. nach einem Herzinfarkt, gehen.
Das Institut soll im Endausbau 25 Wissenschaftler und 70 Nichtwissenschaftler beschäftigen und ein Budget von rd. 18 Mio. DM umfassen. Diese Mittel werden vom Bund und allen Ländern gemeinsam aufgebracht.

Ferner hat die BLK ihren Beschluss von 1998 bekräftigt, das Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI), Jena, mit Wirkung ab 2003 in die gemeinsame Förderung im Rahmen der sogenannten Blauen Liste, der Förderform für die Einrichtungen der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL), aufzunehmen. Der Beschluss von 1998 war unter dem Vorbehalt einer wissenschaftlichen Evaluierung des Instituts durch den Wissenschaftsrat gefasst worden. Diese hat der Wissenschaftsrat kürzlich abgeschlossen und dem HKI sehr gute wissenschaftliche Forschungsleistungen, erhebliches Entwicklungspotenzial und eine national wie international beachtete Stellung bescheinigt.

Das HKI widmet sich disziplinenübergreifend der Erforschung von Natur- und Wirkstoffen und der Entwicklung neuer Arzneimittel. Es wurde 1992 als Nachfolgeeinrichtung des Zentralinstituts für Mikrobiologie und Experimentelle Therapie der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet und nach dem ersten Direktor der Vorgängereinrichtung benannt, der wesentlich zur Entwicklung des Penicillins beigetragen hatte.

Media Contact

Burghard Kraft idw

Weitere Informationen:

http://www.blk-bonn.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer