Bedrohungen und Chancen ländlicher Räume in Transformationsländern

Die Abwanderung der Bevölkerung aus den ländlichen Räumen der Transformationsländer stellt ein gravierendes Problem dar. Vor dem Hintergrund geringer wirtschaftlicher Perspektiven, der Verschlechterung des Dienstleistungsangebotes und einer weit verbreiteten Armut entscheiden sich insbesondere junge Menschen häufig dafür, diese Gebiete zu verlassen. Für die Problemregionen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten wurden mehrere Milliarden Euro investiert, um die regionale Wirtschaft zu fördern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Trotz der bisherigen Anstrengungen bleibt fraglich, ob geeignete politische Maßnahmen getroffen werden und wie sich die angespannte Situation zukünftig entwickeln wird. Hinsichtlich der Sicherung der Lebensqualität in ländlichen Räumen sind nicht nur die öffentlichen Akteure gefordert, sondern es müssen auch die Rollen und Möglichkeiten der Privatunternehmer wie Agroholdings und nicht-landwirtschaftlichen Unternehmen untersucht werden.

Im Rahmen des diesjährigen IAMO Forums unter dem Titel „Rural Areas in Transition: Services of General Interest, Entrepreneurship and Quality of Life“ werden vom 19. bis 21. Juni 2013 in Halle (Saale) diese Schwerpunkt mit Blick auf Osteuropa, die ehemalige Sowjetunion und Asien diskutiert. Renommierte Wissenschaftler/innen werden auf insgesamt 3 Plenarsitzungen und 19 Parallelsitzungen ihre Forschungsergebnisse zu Themen, wie den Folgen des demografischen Wandels, den strukturellen Veränderungen in der ländlichen Wirtschaft sowie den Entwicklungen von unternehmerischen Aktivitäten und der Bewertung von politischen Interventionen in den ländlichen Regionen, darstellen.

Am 19. Juni startet die Konferenz mit Plenarvorträgen von Linxiu Zhang (Center for Chinese Agricultural Policy of the Chinese Academy of Sciences) und Marek Furmankiewicz (Wroclaw University of Environmental and Life Sciences, Polen), wo es insbesondere um die Bereitstellung öffentlicher und privater Dienstleistungen im Interesse der Bevölkerung sowie den damit verbundenen Leitlinien für politische Maßnahmen gehen wird. Am zweiten Tag werden Gerard McElwee (Sheffield Hallam University, UK) und Sophie Grunze (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH, GIZ, Deutschland) die Auswirkungen des ländlichen Unternehmertums auf das Wirtschaftswachstum und die soziale Verantwortung von privaten Akteuren thematisieren.

Über die Lebensqualität in ländlichen Räumen und wirtschaftliche Ungleichheiten werden Ida Terluin (Wageningen University and Research Centre, Niederlande) und Charles M. Becker (Duke University, USA) am letzten Konferenztag referieren. Damit verbunden werden die Folgen des demografischen Wandels sowie Migrationsprozesse aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Veränderungen angesprochen. Den Abschluss der Konferenz bildet am 21. Juni eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Netzwerken für den ländlichen Raum. Hierbei werden Linxiu Zhang (CCAP, Chinese Academy of Sciences, China), Charles M. Becker (Duke University, USA) und Jan Florian (National Network of Local Action Groups, Tschechien) die Perspektiven der ländlichen Entwicklungspolitik diskutieren.

Weiterführende Informationen und das vollständige Programm zur Veranstaltung können Sie auf der Konferenzwebseite einsehen: www.iamo.de/forum/2013

Das IAMO Forum 2013 wird in Zusammenarbeit mit dem Thünen-Institut (TI) für Ländliche Räume in Braunschweig ausgerichtet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Landwirtschaftlichen Rentenbank, Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung, dem Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Stadt Halle unterstützt.

Journalisten und Medienvertreter sind auf der dreitägigen Konferenz herzlich willkommen. Nach Absprache arrangieren wir für Sie gerne Interviews und individuelle Gespräche mit den Experten auf der Veranstaltung. Bei Interesse zur Teilnahme am IAMO Forum 2013 melden Sie sich bitte unter presse@iamo.de an.

Über das IAMO

Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) ist eine international anerkannte Forschungseinrichtung. Mit etwa 70 Wissenschaftlern und in Kooperation mit anderen renommierten Instituten widmet es sich drängenden Fragen der Agrar- und Ernährungswirtschaft und der ländlichen Räume. Hauptuntersuchungsregionen sind Mittel- und Osteuropa sowie Zentral- und Ostasien. Das IAMO leistet dabei einen Beitrag zum besseren Verständnis des institutionellen, strukturellen und technologischen Wandels. Für dessen Bewältigung werden Strategien und Optionen für Unternehmen, Agrarmärkte und Politik abgeleitet und analysiert. Seit seiner Gründung 1994 gehört das IAMO als außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft an.

Ansprechpartnerin für die Medien

Daniela Schimming
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO)
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