Betriebs- und Unternehmensdaten im Längsschnitt ab sofort für Forschungszwecke verfügbar

Damit eröffnen sich für die empirische Wirtschaftsforschung neue Möglichkeiten zur Untersuchung wirtschaftlicher Zusammenhänge und Entwicklungen, von denen auch die Wirtschaftspolitik profitieren kann.

Bei dem Datenmaterial handelt es sich zum einen um eine Längsschnittaufbereitung der Kostenstrukturerhebung im Verarbeitenden Gewerbe, bei der Daten von fast 43 000 Unternehmen für die Jahre von 1995 bis 2004 sowohl für Analysen im Querschnitt als auch im Längsschnitt zur Verfügung stehen. Zum anderen wurden Informationen zu Beschäftigten, Umsätzen und Investitionen für Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe aus den Jahren 1995 bis 2004 zu einem Datensatz im Längsschnitt zusammengefasst. Im Frühjahr 2007 werden darüber hinaus die Umsatzsteuerstatistiken 2000 bis 2004 mit insgesamt circa 4,3 Millionen Unternehmen für Auswertungen im Längsschnitt zur Verfügung stehen.

Wissenschaftliche Analysen können zunächst über „kontrollierte Datenfernverarbeitung“ durchgeführt werden – das bedeutet, dass ein individuelles Auswertungsprogramm an ein Forschungsdatenzentrum geschickt und dort auf formal anonymisierte Daten angewendet wird. Ab Mitte nächsten Jahres wird es zudem möglich sein, mit den Daten an einem Gastwissenschaftler-Arbeitsplatz in einem Statistischen Amt zu arbeiten.

Ermöglicht wurde das neue Datenangebot durch das Projekt „Wirtschaftsstatistische Paneldaten und faktische Anonymisierung“, das zusammen von den Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Durch das Projekt wird das Datenangebot für die Wissenschaft im Bereich der wirtschaftsstatistischen Einzeldaten durch Längsschnittverknüpfungen von bisher ausschließlich im Querschnitt ausgewerteten Statistiken deutlich erweitert. Angestrebt wird die Erstellung von faktisch anonymem Datenmaterial, sogenannten Scientific-Use-Files, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Nutzung der Daten am eigenen Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Anträge zur Nutzung der vorliegenden Daten mittels kontrollierter Datenfernverarbeitung für Vorhaben der unabhängigen wissenschaftlichen Forschung können bei den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder gestellt werden. Antragsformulare sowie weitere Informationen finden sich im Internet unter http://www.forschungsdatenzentrum.de.

Weitere Auskünfte geben:
Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter
des Bundes und der Länder
Statistisches Bundesamt,
Maurice Brandt, Telefon: (0611) 75-4349,
E-Mail: forschungsdatenzentrum@destatis.de
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik
Nordrhein-Westfalen,
Michael Konold, Telefon: (0211) 9449-2878,
E-Mail: forschungsdatenzentrum@lds.nrw.de

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idw

Weitere Informationen:

http://www.forschungsdatenzentrum.de

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