Elektronische Wissensspeicher für die Zukunft – Ein Best-Practice-Workshop zu digitalen Korpora

Die Digitalisierung unserer Wissensbestände stellt die Wissenschaft vor neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Die Fülle der digitalen Ressourcen eröffnet der Wissen-schaft neue Forschungs- und Vernetzungsmöglichkeiten und der Öffentlichkeit bisher nicht gekannte Recherchewege.

Für die deutschen Wissenschaftsakademien, die mit ihren Editionen, Wörterbüchern, Lexika oder Bibliografien im Rahmen des Akademienprogramms zentrale Wissensspeicher für die Zukunft erarbeiten, ist dieses Thema von besonderer Bedeutung. Wurden diese Projekte lange Zeit als in sich abgeschlossene Unternehmungen in Buchform publiziert, entwickeln sich gegenwärtig immer deutlicher Möglichkeiten, die Forschungsergebnisse zu digitalisieren, die einzelnen Projekte miteinander zu verknüpfen und für unterschiedliche Forschungszusammenhänge als Untersuchungskorpus den Nutzern zur Verfügung zu stellen. Dies setzt allerdings einheitliche Standards der digitalen Daten voraus, durch die ein langfristiger und weltweit verfügbarer Zugriff auf die Forschungsergebnisse gewährleistet wird.

Am 8. und 9. Oktober 2013 berichten und diskutieren Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland in Berlin über Verfahren und Möglichkeiten zum Umgang mit großen Korpora, d. h. umfassende Text-, Bild- und Objektsammlungen. Hierbei werden sowohl bereits digital vorliegende Korpora (born digital) als auch umfangreiche Korpora, die auf dem Wege der (Retro-)Digitalisierung sind, berücksichtigt.

Thematisiert werden auch Lösungswege, wie schon bestehende Forschungsvorhaben zu Korpora auf- bzw. umgebaut werden können. Aus dem Akademienprogramm stehen beispielsweise das Hethitologie-Portal, in dem u. a. die Keilschrifttexte aus dem 2. Jahrtausend vor Christus erfasst und sukzessive online abruf-bar sind, das Altägyptische Totenbuch, der bedeutendste und am häufigsten belegte religiöse Text zum Alten Ägypten, oder auch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), eine der meistbesuchten deutschsprachigen Wörterbuchseiten im Internet, auf dem Programm.

Dieser Workshop der AG „Elektronisches Publizieren“ der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften findet in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Akademienvorhaben werden auch Vertreter ausländischer Akademien sowie weiterer öffentlicher Forschungseinrichtungen und Bibliotheken erwartet.

Am Abend des 8. Oktober um 19 Uhr hält der Pionier der e-humanities, Prof. Dr. Gregory Crane (Universität Leipzig/Tufts University), einen öffentlichen Vortrag in englischer Sprache zum Thema „Building a New Philology for Germany in the Twenty-First Century“.

Vertreter der Medien sind zu allen Veranstaltungen herzlich eingeladen.

Veranstaltungsort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Einstein-Saal
Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin
Ansprechpartnerinnen für die Presse
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Dr. Annette Schaefgen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 325 98 73 70
schaefgen@akademienunion-berlin.de
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Gisela Lerch
Leitung Referat Information und Kommunikation
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 20 30 657
lerch@bbaw.de
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakade-mien. Sie vereint mehr als 1900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören. Gemeinsam engagieren sie sich für wissenschaftlichen Austausch, exzellente Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert mit dem Akademienprogramm das größte geistes- und kulturwissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland. www.akademienunion.de

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) ist eine Fach- und Ländergrenzen überschreitende Vereinigung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit über 300-jähriger Tradition. Als größte außeruniversitäre geisteswissenschaftliche Forschungseinrichtung in der Region Berlin-Brandenburg sichert und erschließt sie kulturelles Erbe, forscht und berät zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen und bietet ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Media Contact

Dr. Annette Schaefgen idw

Weitere Informationen:

http://www.bbaw.de

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