Themenservice aktuell zur Biotechnica 2008 – Folge 1

Fitness-Center für Stammzellen

Regelmäßiges Training lässt unsere Muskeln wachsen. Die Einwirkung physikalischer Kräfte wirkt sich aber nicht nur positiv auf unseren Körper aus, sie kann auch die Herstellung von künstlichem Gewebe (Tissue engineering) günstig beeinflussen. Wie das funktioniert, zeigen Forscher des Instituts für Technische Chemie der Leibniz Universität Hannover auf der BIOTECHNICA 2008, die vom 7. bis 9. Oktober auf dem Messegelände in Hannover stattfindet.

In einem „Fitness-Center“ für Stammzellen wird durch gezielte mechanische Stimulation von Stamm- und Vorläuferzellen erreicht, dass sich unterschiedliche Gewebetypen entwickeln: Durch Druck werden die Zellen zu Knorpel, durch Dehnung zur Sehne und durch Flüssigkeitsströmungen in Kombination mit Dehnung zu Knochen. Außerdem werden die Zellen angeregt, strukturelle Substanzen (die so genannte extrazelluläre Matrix) zu bilden, die das neue Gewebe verstärken und widerstandsfähig machen. Schon eine kurzzeitige mechanische Stimulation fördert die Entwicklung zu bestimmten Gewebezellen. Besonders gut klappt die Anpassung der Zellen, wenn sie zunächst nur kurzzeitig stimuliert werden und die Dauer der Belastung kontinuierlich gesteigert wird.

So wie auch im echten Fitness-Center effektives Training zunächst langsam beginnt und dann gesteigert wird, lassen sich auch auf zellulärer Ebene optimale Ergebnisse erzielen.

Leibniz Universität Hannover
Institut für Technische Chemie (TCI)
Callinstr. 3
D-30167 Hannover
Tel: +49 511 762-2967
Fax: +49 511 762-3004
www.tci.uni-hannover.de
Ansprechpartnerin auf der BIOTECHNICA 2008:
PD Dr. Cornelia Kasper
Halle 9, Stand E16, Partner auf dem Niedersächsischen Gemeinschaftsstand
E-Mail: kasper@iftc.uni-hannover.de
Kuchen schützt vor Krebs – Nudeln senken den Cholesterinspiegel
Brot, Kuchen, Dressings und Nudeln, die dank wertvoller Bestandteile des Leinsamens lecker und gleichzeitig gesundheitsfördernd sind, präsentiert das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung auf der BIOTECHNICA 2008. Sie sollen ohne den unangenehmen Beigeschmack der Leinsaat den Organismus unterstützen.

Hintergrund: Leinsamen enthalten neben vielen löslichen Ballaststoffen auch Lignane, die vor hormonabhängigen Krebsformen wie Brust- und Prostatakrebs schützen sollen. Darüber hinaus stecken in der leicht bitter schmeckenden Leinsaat Stoffe, welche sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können. Den Fraunhofer Wissenschaftlern ist es nun gelungen, diese wertvollen Inhaltsstoffe zu isolieren und in verschiedenen Lebensmitteln einzusetzen. Das Ergebnis sind Kuchen, die vor Krebs schützen können und Nudeln, die den Cholesterinspiegel senken – ohne bitteren Beigeschmack.

Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV
Giggenhauser Str. 35
D-85354 Freising
Tel: +49 8161 491-423
Fax: +49 8161 491491
www.ivv.fraunhofer.de
Ansprechpartnerin auf der BIOTECHNICA 2008:
Dr. rer. nat. Katrin Hasenkopf
Halle 9, Stand E29, Partner bei: Fraunhofer-Gesellschaft
E-Mail: katrin.hasenkopf@ivv.fraunhofer.de

Evolution statt Gentechnik
Viele Mikroorganismen haben Eigenschaften, die sich auch industriell nutzen lassen. Um diese Fähigkeiten zu verstärken, werden oft ihre Gene manipuliert. Das es auch anders geht, zeigt durakult Mikrobiologie mit seinem innovativen Bioreaktorsystem zur Langzeitkultivierung von Zellen auf der BIOTECHNICA 2008.

Funktionsweise der Neuentwicklung: In einem geschlossenen System werden Umweltbedingungen erzeugt, welche die Zellen dazu bringen, die gewünschten Eigenschaften anzunehmen. Darin überleben und vermehren sich nur diejenigen Zellen, die optimal an die gewählten Umweltbedingungen angepasst sind. Da die eingestellten Kultivierungsparameter den späteren industriellen Produktionsbedingungen entsprechen, wachsen diese Zellen sehr stabil und produzieren das gewünschte Produkt, ohne gentechnisch verändert worden zu sein.

durakult Mikrobiologie
Freie Universität Berlin
Königin-Luise-Str. 12-16
D-14195 Berlin
Tel: +49 30 838-53110
Fax: +49 30 838-57773
www.durakult.com
Ansprechpartner auf der BIOTECHNICA 2008:
Dr. Claudia Keil und Dr. Jens Baumgardt
Halle 9, Stand B34, Berlin-Brandenburg Gemeinschaftsstand
E-Mail: public@durakult.com
3D-Chip gibt Auskunft über die Wirksamkeit von Medikamenten
Krebstumore sind sehr individuell. Bisher stehen Ärzte bei der Therapie solcher Karzinome vor der schwierigen Aufgabe, das Medikament auszuwählen, das den besten Erfolg verspricht. Ein neuer 3D-Chip, den Wissenschaftler der Universität Leipzig auf der BIOTCHNICA 2008 in Hannover vorstellen, kann ihnen jetzt sichere Daten für diese Entscheidung liefern.

Für den Wirksamkeits-Test eines Krebsmedikaments bei einem bestimmten Tumor werden Gewebeproben und das Präparat auf den Chip gebracht. Wenn der Wirkstoff zum Tod der Krebszellen führt, werden die Zwischenräume im Gewebe größer und der elektrische Widerstand des Gewebes sinkt. Innerhalb von Millisekunden kann so nachgewiesen werden, wofür man im Labor mit herkömmlichen Methoden wie der mikroskopischen Untersuchung von Gewebeschnitten Wochen bräuchte.

Universität Leipzig
Biotechnologisch-Biomedizinisches Zentrum/ Molekularbiologisch-biochemische Prozesstechnik
Deutscher Platz 5
D-04103 Leipzig
Tel: +49 341 9731240
Fax: +49 341 9731249
www.bbz.uni-leipzig.de
Ansprechpartnerin auf der BIOTECHNICA 2008:
Andrea Robitzki
Halle 9, Stand F12, Partner bei: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen
E-Mail: andrea.robitzki@bbz.uni-leipzig.de
EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2008: Drei Finalisten – viele Gewinner
Wenn Günter Verheugen, Vizepräsident der Europäischen Kommission, im Rahmen der feierlichen Eröffnung der BIOTECHNICA 2008 am 6. Oktober den Sieger unter den drei für den EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2008 nominierten Unternehmen bekannt gibt, wird es mehr als nur einen Gewinner geben. Denn alle drei Firmen, Astex Therapeutics Limited aus Cambridge, die Geneart AG aus Regensburg und die immatics biotechnologies GmbH mit Sitz in Tübingen, sind laut der hochkarätig besetzten Jury eine Bereicherung für die europäische Biotechnologie-Branche.

Das britische Unternehmen Astex Therapeutics erforscht so genannte Small Molecule Drugs und entwickelt diese zu Therapeutika. Mit Hilfe von Pyramid™, einer bahnbrechenden Plattform zur Arzneimittelentwicklung, hat Astex bereits fünf Wirkstoffe entwickelt, die für einen Einsatz bei Krebserkrankungen geprüft werden.

Die Geneart AG, Weltmarktführer für die Herstellung synthetischer Gene und Spezialisten der synthetischen Biologie, zeichnet sich hingegen durch Schlüsseltechnologien für die Entwicklung und Herstellung neuer Therapeutika und Impfstoffe aus. Gleichzeitig lassen sich seine Dienstleistungen zur Verbesserung der Eigenschaften von Enzymen verwenden, die unter anderem zur Gewinnung von Bakterien, die beispielsweise Kunststoffe oder Erdöl abbauen, genutzt werden.

Der dritte Finalist, das biopharmazeutische Unternehmen immatics, identifiziert und testet mit Hilfe eigener Technologien neue Wirkstoffe zur Behandlung verschiedener Krebserkrankungen. Die Wirkstoffe bestehen aus kurzen Peptiden zur Stimulation körpereigener Zellen des menschlichen Immunsystems gegen Tumore.

Während der BIOTECHNICA 2008 präsentieren alle drei Finalisten sich und ihre Entwicklungen am Stand „Gateway to Biotechnology“ in der Halle 9.

Halle 9, Stand F04, Gateway to Biotechnology

Ansprechpartnerin für die Presse:
Katharina Siebert
Tel.: +49 511 89-31028
E-Mail: katharina.siebert@messe.de
Der „Herr der Maden“ auf der BIOTECHNICA 2008
Eine Vorstellung davon, wie interessant molekularbiologische Forensik sein kann, haben wir spätestens, seit die CSI-Krimiserien über die deutschen Fernseher flimmern. Besucher der BIOTECHNICA 2008 können auf dem Stand der Eppendorf AG jetzt mit Dr. Mark Benecke einen echten Star der Forensik treffen.

Als „Herr der Maden“ wurde Dr. Benecke durch seine entomologischen Fachkenntnisse und die Fähigkeit bekannt, kriminalistische Sachverhalte anhand von Insektenlarven zu rekonstruieren. Methoden der molekularbiologischen Forensik gehören natürlich ebenfalls zu seinem Handwerkszeug.

Interessierte können sich von ihm eine DNA-Analyse oder viele weitere Methoden der mikrobiologischen Verbrechensaufklärung allgemein verständlich erklären lassen.

Eppendorf AG
Barkhausenweg 1
D-22339 Hamburg
Tel: +49 40 53801-640
Fax: +49 40 53801-556
www.eppendorf.com
Ansprechpartnerin auf der BIOTECHNICA 2008:
Bettina Doerler
Halle 9, Stand D04
Stand-Tel.: +49 511 89-597041
E-Mail: doerler.b@eppendorf.de
Biotechnologie zum Anfassen
Ob Gesundheit und Ernährung, Landwirtschaft oder Produktion und Umweltschutz – biotechnologische Forschung beeinflusst den Alltag jedes Einzelnen. Warum und wie dies geschieht, wird auch für Laien begreifbar, wenn sie die mobile Erlebniswelt BIOTechnikum auf der BIOTECHNICA 2008 betreten. Auf mehr als 100 Quadratmetern ist das zweistöckige Truck Labor, multimediale Ausstellung, Kino und Dialogforum zugleich.

Im Erdgeschoss können Besucher nicht nur einen Blick in ein modern ausgestattetes Labor werfen, sondern auch Wissenschaftler zum Forscheralltag befragen. Bei einem Rundgang durch das Roadshow-Fahrzeug hat jeder Besucher die Möglichkeit, ganz individuell in die Welt der Biotechnologie einzutauchen: Themendisplays bieten Basiswissen und prägnante Beispiele; an Multimedia-Terminals lassen sich vertiefende Informationen, Experimente oder ein Biotech-Quiz abrufen. Greifbar wird die biotechnologische Forschung dank Exponaten wie etwa dem DNA-Chip. Er verdeutlicht spielerisch, wie anhand von Erbgutschnipseln zum Beispiel Krankheiten diagnostiziert werden können. Ein weiterer Teil der Ausstellung nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise ins Innere einer menschlichen Zelle: Mit dem Multimedia-Lernspiel 'Bodymover' erforschen sie deren Bestandteile und steuern dabei die Orientierung in der Zelle mit der eigenen Körperbewegung.

BMBF BIOTechnikum c/o Flad & Flad Communication GmbH
Thomas-Flad-Weg 1
D-90562 Heroldsberg
Tel: +49 9126 275-231
Fax: +49 9126 275275
www.biotechnikum.eu
Ansprechpartnerin auf der BIOTECHNICA 2008:
Stefanie Schiller
Halle 9, Stand A04
E-Mail: stefanie.schiller@flad.de

Media Contact

Andrea Staude Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.biotechnica.de

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