Sachsen erfolgreich bei Messe "nanotech" in Tokio – sieben Forschungsinstitute und sieben Firmen zeigten Innovationen

Zum traditionellen saechsischen Workshop am Mittwoch, dem 17.02.2010, auf der Messe konnte ein neuer Besucher-Rekord verzeichnet werden. Nach 100 Besuchern in den Vorjahren, verfolgten in diesem Jahr sogar 162 interessierte Zuhoerer die Vortraege von Prof. Karl Leo (TU Dresden) zu organischen Solarzellen, Prof. Thomas Gessner (Fraunhofer ENAS Chemnitz) zu Nano-Mikrosystemen in der Elektronik, Dr. Andreas Leson (Fraunhofer IWS Dresden) zu diamantaehnlichen Kohlenstoffschichten u. a. Die intensiven Vorarbeiten und inzwischen gewachsenen Kontakte zu den japanischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen tragen damit Fruechte.

Die Messe verzeichnet auch 2010 wieder rund 50.000 Besucher. Mit mehr als 500 Ausstellern, davon rund 40% aus dem Ausland, ist sie der größte und bedeutendste Branchentreff fuer Nanotechnologie weltweit. Deutschland praesentiert sich dabei als groesster auslaendischer Aussteller. Sachsen ist zum vierten Mal dabei.

Parallel stellen die saechsischen Experten auf weiteren parallel laufen Fachforen ihr Know-how vor. So war die Dresdner Dreebit GmbH zu einem Vortrag an die Tokyo University eingeladen. Die Spezialisten fuer Ionenstrahltechnologie praesentierten ihre Entwicklungen im Ionenquellenbereich – eine sehr kompakte Plattform, die auf jedem Tisch Platz findet und bei Raumtemperatur arbeitet – zum Vergleich: das japanische Geraet ist ca. 4 m hoch und benoetigt bis zu 100 Liter fluessiges Helium zur Kuehlung taeglich.

Klaus-Dieter Steinborn, Geschaeftsfuehrer VTD Vakuumtechnik Dresden, zieht Zwischenbilanz: „Die Gespraeche mit Kunden haben gezeigt, dass die Konjunktur in Japan wieder deutlich anzieht.“ Das Dresdner Unternehmen mit mehr als 70 Mitarbeitern praesentiert seine Beschichtungsanlagen fuer diamantaehnliche Kohlenstoff-Schichten auf der Messe. Dank der Beschichtungen vermindert sich die Reibung der Materialoberflaechen, was massive Energieeinsparungen ermoeglicht. Anwendungen sind z. B. im Antriebsstrang von Automobilen gegeben. Ebenso erhoeht sich die Verschleissfestigkeit von Werkzeugbeschichtungen, dies ermoeglicht einen laengeren Einsatz und Kostensenkung in der Produktion.

Dr. Johannes Raff vom Forschungszentrum Dresden praesentiert sich im Rahmen der Messe und auf einer Konferenz zur Gruenen nachhaltigen Nanotechnologie. „Neben den konventionellen Verfahren zur Nanotechnologie zeigt sich ein grosses Interesse an alternativen biobasierten Verfahren, um technische Oberflaechen fuer die Wasserbehandlung zu funktionalisieren. Damit werden Metalle wie beispielsweise Arsen, Uran aus Abwaessern entfernt oder wertvolle Rohstoffe wie Platin und Palladium zurueckgewonnen. Ein grosses Problem fuer Wasserversorger stellen auch Arzeimittelrueckstaende dar, die in nicht zu unterschaetzender Menge Trinkwasser kontaminieren koennen. Die im FZD entwickelten Schichten eignen sich zur Entwicklung von Sensoren, die eine solche schaedliche Belastung von Trinkwasser anzeigen“, so Raff. „Ich habe viele neue Kontakte aus Forschung und Entwicklung gewonnen, die auch sehr konkret waren. Kurzfristig der Austausch von Material und langfristig der Austausch von Wissenschaftlern vereinbart. Alles in allem war die Messe fuer uns sehr erfolgreich.“

Ihre Ansprechpartner fuer weitere Informationen:

Landeshauptstadt Dresden
Amt fuer Wirtschaftsfoerderung
Sabine Lettau-Tischel
Tel. 0351 – 488 27 29
Mail slettau-tischel@dresden.de
Nanotechnologie-Kompetenzzentrum „Ultraduenne funktionale Schichten“
c/o. Fraunhofer-Institut fuer Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden
Dr. Ralf Jaeckel
Tel. 0351 – 83391 3444
Mail ralf.jaeckel@iws.fraunhofer.de

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Dr. Ralf Jaeckel idw

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