Niedersachsen auf der Biotechnica 2010: Biogas aus Algen, Frühstücksflocken mit Fit-Faktor und künstliche Hörschnecken

Auf der Biotechnica, Europas Leitmesse für Life Science, präsentieren sich auch zahlreiche niedersächsische Aussteller. Von Frühstücksflocken, die den Cholesterolspiegel senken über recycelbare Brutschränke für Zellkulturen bis zu Biogas aus Algen reichen die Exponate am niedersächsischen Gemeinschaftsstand.

Müsli beugt Karies vor

Lebensmittel mit zusätzlichem Gesundheitsbonus können mehr als nur gut schmecken: Beispielsweise kann bestimmtes Müsli den Cholesterolspiegel senken, vor Krebs schützen und Karies vorbeugen. Mit diesen Forschungsthemen zeigen Wissenschaftler vom Institut für Lebensmitteltoxikologie und Chemische Analytik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, wie kleinste Inhaltsstoffe – im Labor den Lebensmitteln zugegeben – den Körper unterstützen können.

Sprit aus Kartoffelschalen

Von weißer Biotechnologie sprechen Mitarbeiter der Leibniz Universität Hannover, wenn sie Waschmittel, Kosmetik und Pharmaprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Die Forscher zeigen auf der Leitmesse unter anderem, wie sie Biotreibstoffe aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten herstellen. Energie aus Algen ist ebenfalls ein niedersächsisches Forschungsthema. Wissenschaftler der Ostfalia Hochschule entwickeln Systeme, in denen die grünen Wasserpflanzen zur Biogaserzeugung dienen. Damit nutzen die Forscher eine Energiequelle für Biogasanlagen, die beispielsweise in Kläranlagen wächst und nicht, wie z.B. Mais, in Konkurrenz zum Anbau von Lebensmitteln steht.

Künstliche Hörschnecken

Neben der Biotechnologie zeigen sich auch Life-Science-Projekte. Mit Schnecken im menschlichen Körper arbeiten beispielsweise Wissenschaftler des Verbundinstituts für Audio-Neurotechnologie und Nanobiomaterialien (Vianna) der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Hörexperten nehmen die Hörschnecken im Ohr ins Visier und präsentieren ihre künstlichen Sinnesorgane, die Cochlea-Implantate, die Schwerhörigen das Gehör zurückgegeben.

Zellen effizienter züchten

Um einen anderen Sinneseindruck – das Sehen – geht es bei den Forschern der Universität Göttingen. Sie haben eine optische Falle für kleinste Zellbestandteile gebaut. Mit ihr können Wissenschaftler Kräfte in Zellen messen und sichtbar machen, die bei der Differenzierung von Stammzellen, der Wundheilung oder Zellteilung eine Rolle spielen.

Damit auch Zellen unter dem Mikroskop landen, stellen zahlreiche Laborausstatter ihre Innovationen vor. Darunter zeigt die Göttinger Firma Labotect neue Zell-Brutschränke, die besser recyclebar sind. Am Braunschweiger Fraunhofer Institut für Schicht und Oberflächentechnik (IST) erhalten die Entwickler solche Zellkulturen länger lebendig. Mit kleinen Plasmablitzen (ionisierte Gase) bearbeiten sie Innenseiten von Kunststoffbeuteln so, dass Knochenmark, Blutspenden und Stammzellen an diesen wachsen können.

Leitmesse für Biotechnik

Diese und weitere Trends und Innovationen finden Sie auf der Biotechnica 2010. Europas Leitmesse für Biotechnologie und Life Sciences zeigt an drei Messetagen (5. bis 7. Oktober 2010) in Konferenzen, Workshops und der Messeausstellung Neuheiten aus der ganzen Welt. Den Niedersächsischen Gemeinschaftsstand finden Sie in Halle 9, Stand D16.

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