Zum Abschluss der CeBIT 2008: Trends und Themen

Green IT
Der CeBIT 2008 ist es gelungen, dem Thema „Green IT“ erstmals eine internationale Plattform für Anbieter und Anwender aus aller Welt zu geben. Zentrale Aspekte waren schadstoffarme Produkte und Produktionsprozesse, die Reduzierung des Stromverbrauchs während des Betriebs und im Standby sowie der Einsatz von IT zum Energiesparen in unterschiedlichen Branchen.

Neben innovativen Technologien zur Verbesserung des Wirkungsgrads von Netzteilen, zur dynamischen Leistungs- und Spannungsreduktion und zum Abschalten ungenutzter Teilkomponenten wurden auch intelligente Steuerungs- und Kontrollkonzepte für den effizienten Umgang mit Energie zum Beispiel in der Gebäudeautomation gezeigt. Digitale Stromzähler mit Internet­anschluss bieten dem Verbraucher eine Verbrauchs- und Kostenkontrolle in Echtzeit und ermöglichen Stromanbietern neue Abrechnungsmodelle. Durch Virtualisierung lassen sich die Anzahl der Einzelrechner und gleichzeitig die notwendige Kühltechnik reduzieren. Rechenzentren können Energie sparen durch effizientere USVs (unterbrechungsfreie Stromversorgungen) und die Nutzung der anfallenden Abwärme.

Business Solutions
Für Unternehmenskunden und professionelle Anwender war die CeBIT eine einzigartige Informationsplattform. Zu den Kernthemen zählte „Software as a Service“ (SaaS), ein Geschäftsmodell, bei dem Software als Dienstleistung internetbasiert bereitgestellt wird. Ein weiterer Trend: Unternehmenssoftware wird mobil. Immer mehr Anwendungen aus den Bereichen Business Intelligence (BI) und Customer Relationship Manage­ment (CRM) sind über Smartphones nutzbar. Mitarbeiter können mittler­weile mobil auf firmeninterne Dokumente zugreifen und sind dank Next Generation Networks (NGN) auf IP-Basis überall unter einer Nummer erreichbar. Auch Web 2.0 wird für Unternehmen immer wichtiger: Inter­aktive und kollaborative Elemente wie Communities, Wikis, Blogs oder Social-Bookmarking-Dienste ergänzen Unternehmenssoftware. Ebenfalls hoch im Kurs standen die Themen Open Source, service-orientierte Architekturen (SOA) und RFID. Im „Auto ID/RFID-Solutions Park“ und „Tracking & Tracing Theatre“ wurden Anwendungen aus der Fertigungs­logistik, dem Gesundheitswesen und zur elektronischen Zugangskontrolle anhand konkreter Beispielanwendungen präsentiert, wobei praxis­gerechte Lösungen für den Mittelstand besonders gefragt waren. Ergänzt wurde der Bereich „Business Solutions“ durch eine Vielzahl von Sonder­schauen und Foren wie das „ERP Forum“, das „Forum Business Intelligence + Enterprise Information“ und das „Forum Mittelstand“.
Human Resources & eLearning
Zentrale Anlaufpunkte für Personalverantwortliche zu den Themen Personalmanagement und -marketing waren der Ausstellungsbereich „Human Resources“ und das dazu gehörende Forum. In direkter Nähe bot der „CeBIT Job & Career Market“ Chancen für Arbeitsuchende. Fort- und Weiterbildung werden dabei immer wichtiger. Ebenfalls in Halle 6 boten im Ausstellungsschwerpunkt „Learning & Knowledge Solutions“ Anbieter digitaler Lern- und Wissensmanagement-Lösungen Einblicke in die aktuellen Trends und Produkte. Wichtige Themen waren hier eLearning, Web 2.0 für den Wissenstransfer, Wissensmanagement sowie semantische Technologien.
Home & Mobile Solutions
Dank immer leistungsfähigerer Produkte und umfassender Vernetzung rücken die Dienste in den Vordergrund. So ist unabhängig vom Gerät der Zugriff auf beliebige Daten wie E-Mails oder die eigene Video- und Musiksammlung möglich – kabellos und hochauflösend dank Wireless USB und Wireless HDMI (High Definition Multimedia Interface) in UWB-Technik (Ultra Wideband). Dies schließt auch Inhalte aus dem Web wie Social Networks und IPTV mit ein. Der Zugriff bleibt dabei nicht auf das eigene Heim beschränkt: Neben dem WLAN-Radio im Bad, der Spielkonsole und dem Media-Center-Fernseher im Wohnzimmer sind dank E-HSPA (Evolved – High Speed Packet Access) alle Inhalte auch auf dem Mobiltelefon in Breitbandgeschwindigkeit abrufbar. Innovative Bedienkonzepte wie Touchscreens und Bewegungssensoren sorgen für einen schnellen und einfachen Zugriff auf alle Daten. Der Trend zum Smartphone erlaubt interaktive Anwendungen, die dynamisch über das Internet Informationen nachladen. Dabei werden die bisher nur netzintern verfügbaren Dienste zunehmend auch für externe Kunden angeboten. Gegen Langeweile unterwegs helfen in Mobiltelefone integrierte DVB-T-Empfänger, die Fernsehen in ungeahnter Qualität auf den Handybildschirm bringen. Bei Notebooks geht der Trend zu kleineren, kompakteren und preisgünstigeren Geräten. Ein weiteres Trendthema ist Luxus-Design wie zum Beispiel Notebooks in Klavierlack-Optik und in aktuellen Modefarben.
Sicherheit
Die Sicherheit von Daten ist eines der bestimmenden Themen der CeBIT. Im Zentrum steht die integrierte Sicherheitssoftware für Unternehmen und Privatpersonen. Die Anbieter versprechen eine höhere Performance bzw. eine geringere Nutzung der Systemressourcen. Schwerpunkte sind zudem ein verbesserter Schutz vor Bedrohungen wie Drive-by-Downloads, bei denen sich Rechner allein durch den „Besuch“ einer präparierten Website mit Schadprogrammen infizieren können, sowie die Abwehr aggressiver, dezentral organisierter Bootnetze. Ein weiteres wichtiges Thema ist Data Leakage Prevention, also der Schutz vor „Datenlecks“ in Unternehmen. Auf Grund ihrer zunehmenden Verbreitung und Leistungsfähigkeit wird zudem die Sicherheit von Smartphones immer wichtiger.
Telematik und Navigation
Für eine Fülle von Innovationen sorgte in diesem Jahr der Bereich der Telematik und Navigationsgeräte. Integrierte Datenbanken mit Informationen über den aktuell zu erwartenden Verkehrsfluss erlauben die automatische Wahl der am schnellsten zu befahrenden Route und verbessern gleichzeitig die Berechnung der Ankunftszeit. Die Streckenführung wird durch neue Techniken wie vorausschauende Fahrspurassistenten erleichtert. Der Funktionsumfang wird beispielsweise durch Fahrtenbücher und Karten speziell für Fußgänger erweitert. Zieladressen können mittlerweile durch Sprache eingegeben werden. Dank Text-to-Speech, der Sprachsynthese im Gerät, werden auch Straßennamen angesagt. Navigationssoftware wird zudem vermehrt für Smartphones angeboten. Als Besuchermagneten erwiesen sich das autonom fahrende Fahrzeug „Caroline“ und der Flugsimulator im Originalrumpf eines einmotorigen Propellerflugzeuges, der zukünftige Anwendungen im Bereich der Satellitennavigation veranschaulichte.
future parc
Im „future parc“ boten Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen Einblick in aktuelle Entwicklungen und zukünftige Trends der Informations- und Kommunikationstechnik. Zu den Highlights gehörten neuartige Audio- und Videotechnologien, der Einsatz künstlicher Intelligenz und semantischer Verfahren, „Smart Textiles“ sowie 3D-Kameras und -Displays. Weitere Themen waren die Vereinfachung der Softwareentwicklung und -dokumentation, Indoor-Navigation sowie neuartige Möglichkeiten für die Mensch-Maschine-Interaktion, beispielsweise über Gestenerkennung oder neuronale Schnittstellen. Usability, d.h. die Gestaltung intuitiver Benutzerschnittstellen, war Schwerpunkt der Sonderschau „future market“. Abgerundet wurde das Angebot durch den „future talk“ als viel besuchte Vortrags- und Diskussionsplattform rund um Innovationen kurz vor der Marktreife.
TeleHealth
In direkter Nähe zum Public Sector Parc fand in Halle 8 am 7. und 8. März die TeleHealth als internationale Kongressmesse statt. TeleHealth bot als Networking- und Informationsplattform einen ganzheitlichen Überblick über ITK-Lösungen im Gesundheitsmarkt für Anwender, Entscheidungs­träger und Entwickler. Zu den Kernthemen gehörten die elektronische Patientenakte, Telemedizin und Ambient Assisted Living. Dies sind intelligente Assistenzsysteme, die es chronisch kranken oder älteren Menschen erlauben, länger selbstständig in ihrem häuslichen Umfeld zu verbleiben. Dabei reichen die angebotenen Lösungen von über das Internet ablesbaren Messgeräten bis hin zu Orientierungs- und Unterstützungssystemen zur Erleichterung des Alltags.
Public Sector Solutions
Der „Public Sector Parc“ war auch in diesem Jahr einzigartiger Anlaufpunkt für alle, die sich für eGovernment in Kommunen, Ländern, Bund und EU interessieren. Daneben wurden Lösungen für Eigenbetriebe, öffentliche Unternehmen und den Bildungssektor gezeigt. Kernthemen waren die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie sowie die einheitliche Behördenrufnummer 115. Zu den weiteren Schwerpunkten gehörten die Nutzung von Geodaten, Homeland Security sowie IT-Lösungen rund um Energieeffizienz und die dezentrale bzw. regenerative Energieversorgung. Dauerthemen sind die ressortübergreifende Vernetzung von Dienstleistungen und Systemen, die elektronische Signatur sowie elektronische Ausweispapiere. Ergänzt wurde das Ausstellungsprogramm durch das umfangreiche Vortragsprogramm von „Forum Kommune“ und „Forum Public Sector Parc“.
Banking
Der Ausstellungsbereich „Banking & Finance“ wurde in diesem Jahr um den Bereich „Point of Sale“ erweitert und präsentierte in Halle 17 konzentriert Hard- und Softwarelösungen rund um den Geldverkehr. Im Zentrum des Interesses stand die unternehmensweite Flexibilisierung und Standardisierung von Geschäftsprozessen und IT-Plattformen. Zu den bestimmenden Themen gehörten weiterhin Sicherheitsfragen sowie der Einsatz serviceorientierter Architekturen (SOA). Wichtiger Anlaufpunkt war die Sonderschau „Future Banking – Bankfiliale 2012“, eine vollständige Bankfiliale, ausgestattet mit zukunftsorientierter Hard- und Software für Front- und Backoffice. Das „CeBIT Finance Solutions Forum“ rundete mit seinem gut besuchten Vortragsprogramm das Angebot ab.

Media Contact

Gabriele Dörries Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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