Intelligente Krücke überwacht richtige Verwendung

Intelligente Krücke mit Überwachuns-Sensoren (Foto: University of Southampton)

Britische Ingenieure haben eine Unterarmkrücke entwickelt, die dank gängiger Sensoren überwachen kann, ob sie auch korrekt genutzt wird. Damit wollen die Forscher im Bereich der Physiotherapie Abhilfe schaffen, wo Krücken von Patienten mit Beinverletzungen vielfach nicht richtig belastet werden.

„Bisher gab es keine Möglichkeit, das zu überwachen, obwohl eine wiederholte falsche Verwendung der Krücke die Verletzung eines Patienten sogar verschlimmern könnte“, sagt Neil White, Professor an der School of Electronics and Computer Science der University of Southampton, einer der Entwickler der intelligenten Krücke.

Die intelligente Krücke nutzt drei Beschleunigungsmesser, um Bewegungen zu überwachen. Ein Drucksensor misst, wie stark die Krücke und somit das Bein des Patienten belastet wird. Weitere Sensoren stellen fest, ob der Griff richtig in der Hand des Nutzers liegt. Diese Daten werden drahtlos an einen PC übertragen. Wird die Krücke schlecht verwendet, kann eine optische Warnung auf der Krücke angezeigt werden. Die Umsetzung der Idee ist dabei relativ günstig, denn dabei wird auf handelsübliche Technologie und Sensorik zurückgegriffen – ähnlich jener, die in Nintendos Wii zum Einsatz kommt, heißt es aus Southampton.

„Diese Krücken werden es deutlich leichter machen, Patienten den richtigen Umgang mit ihnen beizubringen und klar zu machen, wie stark sie ihr verletztes Bein belasten dürfen“, meint Georgina Hallett, Physiotherapeutin am Southampton General Hospital. Sie hat mit den Universitäts-Ingenieuren zusammengearbeitet und ist überzeugt, dass die sensorbestückten Gehhilfen dazu beitragen können, Spitalsaufenthalte zu verkürzen.

„Außerdem wird das Risiko reduziert, dass ein bereits verletztes Bein durch zu starke oder zu geringe Belastung weiter verletzt wird“, sagt Hallett. Bisher ist die intelligente Krücke laut University of Southampton auch nur zur Verwendung im Umfeld einer Krankenanstalt geeignet. Allerdings wollen die Forscher in weiterer Folge auch eine Variante für den Heimgebrauch entwicklen.

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Thomas Pichler pressetext.deutschland

Weitere Informationen:

http://www.soton.ac.uk

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