Physiker der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erhält Nicholas Kurti-Preis 2011

Mit Univ.-Prof. Dr. Mathias Kläui hat Oxford Instruments den mit 8.000 Euro dotierten Nicholas Kurti European Prize 2011 an einen jungen Wissenschaftler vergeben, der kürzlich an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen wurde. Der Preis zeichnet insbesondere Kläuis Arbeiten über magnetische Nanopartikel und Spintransport aus und wurde Ende Juni im Rahmen des Magnetics and Optics Research International Symposium (MORIS) verliehen.

Der Mainzer Physiker untersucht das Zusammenspiel von Magnetisierung und spinpolarisierten Strömen, die als effiziente Methode zur schnellen Manipulation von Magnetisierung verwendet werden können, was beispielsweise für neue Speicheranwendungen wichtig ist.

„Ich freue mich sehr über diesen Preis, der in den letzten Jahren immer an herausragende Wissenschaftler und sogar Nobelpreisträger verliehen wurde. Die Auszeichnung bestärkt mein Vorhaben, gemeinsam mit meinen Kollegen am Institut für Physik in Mainz unsere Anstrengungen im Bereich Nanomagnetismus im Rahmen der Bundesexzellenzinitiative noch weiter zu intensivieren“, so Kläui, der seit dem 1. Juli 2011 die Professur für Experimentelle Physik der Kondensierten Materie im Fachbereich 08 – Physik, Mathematik und Informatik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz innehat. Hier ergänzt er mit seiner wissenschaftlichen Expertise auf dem Gebiet des Nanomagnetismus und ultra-schneller Phänomene die Aktivitäten der Mainzer Graduiertenschule Materials Science in Mainz und des geplanten Mainzer Exzellenzclusters „Molecularly controlled non-equilibrium“.

Mathias Kläui wechselte nach Studium und Promotion an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) und an der University of Cambridge, wo er die Eigenschaften magnetischer Domänen und insbesondere deren Dynamik in nanoskopisch kleinen Ringen untersuchte, zunächst für einige Zeit an das IBM Research Lab Zürich in Rüschlikon in der Schweiz. Danach arbeitete er an der Universität Konstanz als Wissenschaftlicher Assistent an spinabhängigen Transportphänomenen. Zudem leitete er in Konstanz ab 2008 eine Nachwuchsgruppe, die er in dem kompetitiven Verfahren des Europäischen Forschungsrats (ERC) als Starting Independent Researcher Grant erhalten hatte. Bevor er nach Mainz wechselte, hatte er eine Professur am ETH-Bereich (Paul Scherrer Institut – SwissFEL und ICMP-EPFL) inne.

Der Nicholas Kurti-Preis wird seit 2004 für herausragende Forschungsarbeiten zu tiefen Temperaturen bzw. hohen Magnetfeldern vergeben und ist nach Professor Nicholas Kurti (1908-1998) benannt, der lange Zeit sehr erfolgreich im Bereich der Niedrigtemperatur-Physik am Clarendon Laboratory an der Universität Oxford geforscht hat und beispielsweise Temperaturen eines Millionstel Grads über dem absoluten Nullpunkt erzeugen konnte.

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Petra Giegerich idw

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