Neues Injektionsgerät zur Insulinabgabe ist preiswürdig
Volkskrankheit Diabetes: von der Stoffwechsel- und Regulationsstörung sind allein in Deutschland mehr als sechs Millionen Menschen betroffen. Bis heute kann man Diabetes mellitus nur durch die Umstellung der Lebensweise, der Verabreichung von Insulin oder zur Insulinausschüttung anregender Medikamente behandeln.
Dr. René Richter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Feinwerktechnik und Elektronik-Design der TU Dresden, hat dafür im Rahmen seiner Dissertation ein neuartiges Injektionsgerät entwickelt.
„Für die Injektion von Insulin werden in Deutschland hauptsächlich so genannte 'Insulinpens' verwendet“, erklärt Dr. Richter. „Mit diesen stiftförmigen Dosiergeräten können sich die Patienten das Insulin schnell und diskret applizieren.“ Insulinpens sind eine Weiterentwicklung der Insulinspritze und bestehen aus einer Dosiermechanik und einer mit Insulin gefüllten Glasampulle. „Aufgrund der relativ komplexen Bauweise stellen sie aber an ältere und geschwächte Patienten teilweise recht hohe Anforderungen“, so Dr. Richter. „Oft haben sie dann Probleme beim Ampullenwechsel oder der Bedienung der Dosiermechanik.“
Im Rahmen eines Forschungsprojektes mit einem namhaften Industriepartner entwickelte der Forscher daher ein automatisches Injektionsgerät zur Abgabe von Insulin. Es basiert auf einer neuartigen, von manuellen Injektionsgeräten abweichenden zweiteiligen Bauweise: einem kostengünstigen Einwegteil zum Injizieren des Insulins und einem Elektronikteil zur Aufnahme der hochwertigen Komponenten wie der Elektronik und der Energieversorgung, das immer wieder verwendet werden kann. Der Prototyp hat etwa die Größe eines Mobiltelefons und könnte Pate stehen für eine ganz neue Generation von bedienfreundlichen Injektionsgeräten.
Für seine Dissertation zum Thema „Dimensionierung und Gestaltung von automatischen Injektionsgeräten für Insulin“ wird René Richter am Freitag, 19. Juni 2009, einer der beiden Innovationspreise des Industrieclubs Sachsen verliehen.
Ebenfalls ausgezeichnet wird Dr.-Ing. Thilo Roß, momentan Oberingenieur am Lehrstuhl Verbrennungsmotoren des Instituts für Automobiltechnik Dresden (IAD) an der Technischen Universität Dresden, für seine Dissertation über „Neue Konzepte zur Abgasturboaufladung eines direkteinspritzenden Vierzylinder-Ottomotors“.
Beide Preise sind mit 3.000 Euro dotiert und werden den Dresdner Forschern im Anschluss an die Eröffnung der 7. Nacht der Wissenschaften im Fraunhofer-Institutszentrum Dresden, Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS), Winterbergstraße 28, überreicht. Journalisten sind dazu herzlich ins Fraunhofer-Institut eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr.
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Weitere Informationen:
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