Einer der höchst dotierten Medizinpreise verliehen
Erneut ist Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt für seine herausragenden Forschungen ausgezeichnet worden. Keine zwei Wochen nach dem Communicatorpreis der DFG erhielt er am Samstag, 19.6., in Bamberg den Forschungspreis der Doktor Robert Pfleger-Stiftung.
Dieser Preis gilt mit 50.000 Euro als einer der höchst dotierten Preise für medizinische Forschung. Hanns Hatt, Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie an der Ruhr Universität Bochum und Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste, bekam den Preis für seine bahnbrechenden Erkenntnisse im Bereich des Geruchssinns.
Renommierte Stiftung
„Professor Hatt konnte auf dem Gebiet der Physiologie des Riechens und des Geruchssinns grundlegende Konzepte mit zukunftsweisenden Denkanstößen liefern. Durch die Verwendung moderner bio- und gentechnologischer Methoden gelang der entscheidende Durchbruch für das Verständnis, wie es möglich ist, tausende verschiedener Gerüche wahrzunehmen und selbst in geringsten Konzentrationen zu unterscheiden“, zitierte Stiftungsratsmitglied Reiner Schmidt die Entscheidung des Wissenschaftlichen Beirats. In seine Rede würdigte Schmidt auch den Begründer der Stiftung: „Robert Pfleger war Unternehmer, Wissenschaftler und Philanthrop in einer Person. Die nach seinem Tod in den 70er Jahren gegründete Stiftung hat sich die Förderung der Wissenschaft sowie die Unterstützung sozialer Projekte zum Ziel gesetzt. Der Robert Pfleger-Forschungspreis zählt zu den hoch dotierten und renommiertesten medizinischen Forschungspreisen in Deutschland, die Stiftung gehört zu den bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art im mittelständischen Sektor.“
Wie wir Gerüche wahrnehmen
Prof. Dr. Hanns Hatt beschrieb in seiner Dankesrede die wissenschaftliche Dimension der ausgezeichneten Forschungsarbeiten: „Zwar haben im Jahr 2004 die amerikanischen Wissenschaftler Richard Axel und Linda Buck den Medizin-Nobelpreis für Forschungen im Bereich des Riechens erhalten – der Beweis, dass Riechen nicht nur in der Nase stattfindet, wurde jedoch erstmals durch unser Labor erbracht. Bisher können wir gerade einmal 10 bis 15 der rund 350 Riechrezeptoren, über die der Mensch verfügt, eindeutig zuordnen. An meinem Lehrstuhl sind derzeit rund 60 Wissenschaftler – Biochemiker, Biologen, Physiker, Mediziner – mit der weiteren Erforschung des Phänomens ‚Riechen‘ beschäftigt. Auf einigen dieser Forschungsgebiete ist Deutschland zurzeit führend in der Welt. Gerade hier sehen wir erst die sprichwörtliche ‚Spitze des Eisberges‘. Sicher werden in den nächsten Jahren noch neue bahnbrechende Entdeckungen dahingehend folgen, welche Funktion die Riechrezeptoren in Haut, Darm, Muskel oder Gehirnzellen haben und daraus können völlig neue therapeutische Konzepte entstehen.“
Fotos und Interview
Ein ausführliches Interview mit Professor Dr. Hatt sowie aktuelles Fotomaterial der Preisverleihung bekommt man auf Anfrage bei: WORDUP PR, Achim von Michel, Bavariaring 25, 80336 München, Tel: 089 2 878878 0, E-Mail: info@wordup.de
Weitere Informationen
Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt, Lehrstuhl für Zellphysiologie, Fakultät für Biologie und Biotechenologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-24586 Hanns.Hatt@rub.de
Redaktion: Dr. Josef König
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.ruhr-uni-bochum.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge

Leistungsstarke Alternative zur dynamischen Dichtefunktionaltheorie
Lebende Organismen, Ökosysteme und der Planet Erde sind, vom Standpunkt der Physik betrachtet, Beispiele für außerordentlich große und komplexe Systeme, die sich nicht im thermischen Gleichgewicht befinden. Um Nichtgleichgewichtssysteme physikalisch…

Lebensmittelsicherheit: Plasma statt Chemikalien
Ein neues Verfahren zur Reinigung von Transportbändern in der Lebensmittelproduktion kann die bisher üblichen Desinfektionschemikalien ersetzen: Plasmabehandeltes Wasser ist rückstandsfrei einsetzbar und wirkt bei kürzerer Einwirkzeit effizient gegen mikrobielle Kontamination….

Was Krebsmetastasen besonders gefährlich macht
Nicht alle Krebsmetastasen wirken gleich zerstörerisch. Forschende weisen im Experiment unterschiedliche Mechanismen nach. Bei den meisten Krebserkrankungen bestimmt nicht das Wachstum des Primärtumors die Prognose für den Patienten, sondern ob…