Umweltminister Trittin kürt München zur "Bundeshauptstadt im Energiesparen"

Auch Rastatt und Wettenberg gehören beim Wettbewerb „Energie- sparkommune“ zu den ausgezeichneten Kommunen

Aus 77 teilnehmenden Städten und Gemeinden ging die Stadt München beim Wettbewerb „Energiesparkommune“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) als Siegerin hervor. Die Bayernmetropole überzeugte insbesondere mit innovativen Energiesparkonzepten und -maßnahmen in ihren Liegenschaften und in der Siedlungsentwicklung. Anlässlich einer Feierstunde in Berlin würdigte Bundesumweltminister Jürgen Trittin als Wettbewerbs-Schirmherr das herausragende Engagement Münchens und neun weiterer Preisträger beim Energiesparen. Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt unterstützen das Projekt. Mit dem Wettbewerb „Energiesparkommune“ erfasste die DUH die vielfältigen Spar- und Effizienzansätze von 77 teilnehmenden Städten und Gemeinden aus dem ganzen Bundes-gebiet. Sie bewertete Energiesparmaßnahmen in kommunalen Liegenschaften, Energiebera- tungskonzepte, die energiebezogene Öffentlichkeitsarbeit, energiesparende Stadtentwicklungskonzepte und Energiesparförderprogramme für Bürger sowie Unternehmen. Ausge- zeichnet wurden zehn Kommunen in drei Teilnehmerklassen bis 20.000, bis 100.000 und über 100.000 Einwohner. „Die Ergebnisse des Wettbewerbs zeigen, dass die 77 Kommunen bewusst und effizient mit Energie wirtschaften und so einen wichtigen sowie sehr konkreten Beitrag zur Realisierung der nationalen Klimaschutzziele leisten“, so der DUH-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Harald Kächele. Die Landeshauptstadt München ragte mit einer Vielzahl an innovativen Konzepten und Projekten in den kommunalen Liegenschaften und in der Siedlungsentwicklung heraus. Im Ergebnis sank der Energieverbrauch der stadteigenen Liegenschaften zwischen 1998 und 2003 um 12 Prozent. Neben verhaltensbedingten Anreizmodellen an Schulen und Kindergär-ten hat die Stadt München auch ein erfolgreiches Projekt „Pro Klima – contra CO2“ für die Verwaltungsmitarbeiter eingeführt. Zudem realisiert sie in Neubaugebieten eine energieeffiziente Siedlungsentwicklung. Der Referent für Gesundheit und Umwelt, Joachim Lorenz, freute sich über die Verleihung des Titels „Bundeshauptstadt im Energiesparen“ durch die DUH: „Für mich ist die Auszeichnung eine eindrucksvolle Bestätigung für eine Kommunalpolitik, die sich mit Konsequenz in den zurückliegenden Jahren an den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes orientiert hat. Diese Politik der Schonung begrenzter Energieressourcen hat nicht nur zu einer Entlastung von Umwelt und Klima, sondern gleichzeitig zu einer spürbaren Entlastung des städtischen Haushalts beigetragen und wird in Zukunft weiterhin dazu beitragen.“

Die badische Stadt Rastatt (50.000 Einwohner) gewann in der Teilnehmerklasse zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern. In der nahe Karlsruhe gelegenen Stadt konnte der Energieverbrauch der kommunalen Liegenschaften zwischen 1998 und 2003 um 21,4 Prozent, also mehr als ein Fünftel, reduziert werden. Energetische Sanierungsprogramme in einem Gymnasium und weiteren städtischen Gebäuden führen zu jährlichen Einsparungen von über einer Million Kilowattstunden. 1999 eingeführte verhaltensbedingte Anreizprojekte in Schulen und Kindergärten führten bereits im dritten Projektjahr zu Einsparungen des Strom- verbrauchs von 16,4 Prozent und des Heizenergieverbrauchs von sogar 31,0 Prozent.

Die hessische Großgemeinde Wettenberg (12.500 Einwohner) führte bereits 1990 ein kommunales Energiemanagement ein – mit beachtlichem Erfolg. Zwischen 1998 und 2003 sank der kommunale Energieverbrauch der Kleinstadt bei Gießen um 12,5 Prozent. Der Strom-verbrauch der Straßenbeleuchtung nahm in diesem Zeitraum um 12,8 Prozent ab. Dies ist ein Spitzenergebnis bei der Straßenbeleuchtung unter den Wettbewerbsteilnehmern. Sehr bewährt hat sich ein kommunaler Energiebeirat aus fachkundigen Bürgern. Er gibt der Gemeindeverwaltung wichtige Impulse beim kommunalen Energiemanagement, bei der Siedlungsentwicklung oder Öffentlichkeitsarbeit.

Neben Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt unterstützen zehn Organisationen – Agenda-Transfer, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutsche Energie Agentur (dena), ECOLOG-Institut, GRÜNE LIGA, Local Governments for Sustainability (ICLEI), Klima- Bündnis und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt – diesen Wettbewerb.

Sieger und Platzierungen des Wettbewerbs „Energiesparkommune“ In der Gesamtwertung und gleichzeitig in der Teilnehmerklasse über 100.000 Einwohner

  1. München (BY)
  2. Münster (NRW)
  3. Hamburg (HH) und Nürnberg (BY)

In der Teilnehmerklasse von 20.001 bis 100.000 Einwohner

  1. Rastatt (BW)
  2. Viernheim (HE)
  3. Norderstedt (SH)

In der Teilnehmerklasse bis 20.000 Einwohner

  1. Wettenberg (HE)
  2. Ottobrunn (BY)
  3. Königsfeld im Schwarzwald (BW)

Informationen zu den Siegerkommunen finden Sie auf unserer Internetseite www.energiesparkommune.de am 29. Juni 2005 ab 13:00 Uhr. Gerne senden wir Ihnen im Vorfeld die Laudationes zu. Bitte wenden Sie sich an die DUH in Radolfzell unter der Rufnummer 0 77 32 99 95-0.

Media Contact

Gerd Rosenkranz presseportal

Weitere Informationen:

http://www.energiesparkommune.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer