Universitätsklinikum Essen erhält Heinz-Horst-Deichmann-Stiftungsprofessur

Zur Stärkung des Schwerpunktes Herz-Kreislauf-Medizin als einem von drei Forschungsschwerpunkten der Medizinischen Fakultät wird am Essener Universitätsklinikum eine neue Professur für Atheroskleroseforschung eingerichtet. Sie wird der Universität durch den Essener Unternehmer Dr. Heinz-Horst Deichmann als Stiftungsprofessur zur Verfügung gestellt. Der Gründer der weltweit tätigen „Wort- und Tat-Gesellschaft“, Honorarkonsul von Indien und Professor h. c. der Ben Gurion-Universität in der Negev-Wüste entschloss sich zu diesem großzügigen Sponsoring anlässlich seines 75. Geburtstages am kommenden Sonntag. Entsprechend wird die neue Professur für Atheroskleroseforschung seinen Namen tragen.

Insgesamt 1,5 Millionen Mark stellt Dr. Deichmann in den nächsten fünf Jahren für die Einrichtung der Professur sowie für einen wissenschaftlichen und einen nichtwissenschaftlichen Mitarbeiter zur Verfügung. Nach diesem üblichen Stiftungs-Zeitraum wird die Medizinische Fakultät die Weiterführung der Arbeitsgruppe gewährleisten, denn die Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bildet neben der Onkologie und der Transplantationsmedizin eine der drei Säulen der wissenschaftlichen Arbeit am Klinikum. Diesen Anspruch hat die Fakultät auch in ihrem jüngsten Strukturkonzept bekräftigt; die aktuelle Ausstattung in der Inneren Medizin wird diesem Konzept derzeit allerdings noch nicht gerecht.

In der Herz-Kreislauf-Medizin ist die Abteilung für Pathophysiologie – Direktor Professor Dr. Dr. h. c. Gerd Heusch – am Essener Klinikum aktuell die einzige auf die Grundlagenforschung konzentrierte Institution. In enger Kooperation mit dem Direktor der Abteilung für Kardiologie – Professor Dr. Raimund Erbel – konnten allerdings dennoch weltweit beachtete Arbeitsergebnisse vorgelegt werden. Nicht ohne Stolz bemerkt Heusch, dass die Abteilungen für Kardiologie und Pathophysiologie „publikatorisch zu den stärksten des Klinikums“ gehören. Für den Erhalt und den Ausbau dieses hohen Standards ist eine weitere Professur in der Pathophysiologie dringend erforderlich. Schwerpunkt der Arbeit wird die Vaskuläre Biologie oder Gefäßbiologie sein. Während sich Heusch in seiner Forschung auf die Konsequenzen atherosklerotischer Komplikationen für das Herz konzentriert, soll die neue Professur auf atherosklerotische Prozesse selbst ausgerichtet sein. Damit könne, sagt Heusch, die Innere Medizin am Essener Klinikum „die kritische Masse“ für eine fundierte Grundlagenforschung in der Herz-Kreislauf-Medizin erreichen. Ein besseres Verständnis der Grundlagen solle schließlich in neue und wirksame Therapiekonzepte einmünden.

In Deutschland ist die Grundlagenforschung in der Herz-Kreislauf-Medizin nur wenig vertreten, international aber gut besetzt. Deshalb wird die neue Stelle am Klinikum auch international ausgeschrieben. Unabdingbare Anforderung: Zell- und molekularbiologische Arbeitsmethoden müssen perfekt beherrscht werden. Auf diese Weise gestärkt, können Pathophysiologie, Kardiologie sowie Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie des Klinikums künftig auch größere Projekte konzipieren – und dafür gegebenenfalls erfolgreich Drittmittel einwerben.


Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 – 20 85
Weitere Informationen: Prof. Dr. Dr. h. c. Gerd Heusch, Telefon (02 01) 7 23 – 44 80

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