Thüringer Forschungspreis 2000 – Die Preisträger

Die Preisträger des Forschungspreises 2000 der Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst stehen fest. Der Preis zum sechsten Mal vergeben, und zwar in drei Kategorien: Grundlagenforschung, Angewandte Forschung und ein Transferpreis. Jede Kategorie ist mit 12.500 Mark dotiert. Ein Auswahl-Ausschuss unter Leitung von Prof. Dr. Erwin Sommer vom Fraunhofer-Institut in Freiburg (Breisgau) hat die Preisträger ausgewählt.

Die Preise werden am Montag, dem 5. Februar, um 14 Uhr im Institut für Physikalische Hochtechnologie auf dem Beutenberg-Campus in Jena durch die Thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Prof. Dr. Dagmar Schipanski, verliehen.

Preis für Grundlagenforschung: TU Ilmenau und Institut für Molekulare Biotechnologie
Die Auszeichnung für Grundlagenforschung wird dieses Jahr geteilt. Sie geht zu gleichen Teilen zum einen an den Mathematiker Frank Göring von der TU Ilmenau. Er hat eine bereits 1927 aufgestellte mathematische Grundformel für Netzwerke so vereinfacht, dass die bisher nötigen langen und umständlichen Beweise entfallen. Die Arbeit Görings stellt einen entscheidenden Fortschritt im Verständnis grundlegender Zusammenhänge der Graphentheorie dar. Der zweite Preisträger ist Dr. Alan Riboldi-Tunnicliffe. Bis zum Sommer hat er am Institut für Molekulare Biotechnologie (imb) in Jena gearbeitet und ist jetzt an der Universität Glasgow in Schottland. Den Preis erhält er für die Analyse der Struktur des Erregers der Legionärskrankheit.

Preis für Angewandte Forschung: Friedrich-Schiller-Universität Jena
Diese Auszeichnung geht an eine interdisziplinären Arbeitsgruppe der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Prof. Dr. Dr. Dieter Schumann von der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Prof. Dr. Dieter Klemm vom Institut für Organische und Makromolekulare Chemie haben mit ihrem Team ein inzwischen patentiertes Biomaterial aus Cellulose entwickelt. Das Material kann als Ersatz für Blutgefäße dienen.

Transferpreis: Hans-Knöll-Institut und CyBio AG
Mit diesem Pries wird die Zusammenarbeit zwischen dem Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung (HKI) in Jena und der CyBio AG gewürdigt. Gemeinsam haben Wissenschaftler aus beiden Einrichtungen ein Verfahren zur Analyse von Proben entwickelt. Ein bereits existierendes Analysegerät hat die Gruppe so verbessert, dass jetzt mit nur ganz geringen Substanzmengen hunderte von Proben gleichzeitig ausgewertet werden können. Die Geräte sind so gut, dass die CyBio AG eine eigene Vermarktungs-Tochter, die CyBio Screening GmbH, gegründet hat. Die beiden Leiter der ausgezeichneten Wissenschaftlergruppe sind von Seiten des Hans-Knöll-Instituts Prof. Dr. Susanne Grabley und von Seiten der CyBio Screening GmbH Dr. Ralf Thiericke.

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Stephan Schorn

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