Studierende sehen sich gut vorbereitet auf Berufstätigkeit

Bulmahn: „Studienreform für weitere Verbesserungen nutzen“

Hochschulabsolventen sehen sich nach einer repräsentativen Umfrage mit ihrem Studium in wesentlichen Kompetenzbereichen gut vorbereitet auf die Berufstätigkeit. Demnach verfügt nach eigener Einschätzung die überwiegende Mehrheit der Befragten (73 Prozent) über ein hohes Niveau an methodischen Fähigkeiten. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn will diese positiven Ergebnisse weiter ausbauen. „Die Studienreform mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen soll für weitere Verbesserungen genutzt werden“, sagte sie am Montag in Berlin bei der Vorstellung der Umfrage.

Die Untersuchung erstellte die Hochschul-Informations-System (HIS) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Dafür wurden rund 8.100 Absolventinnen und Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen des Prüfungsjahrganges 2001 etwa ein Jahr nach ihrem Examen zu den bei Studienabschluss vorhandenen und im Beruf geforderten Kenntnissen und Fähigkeiten befragt.

Nach der Analyse der Daten ist die Ausgestaltung des Studiums an den Hochschulen mit entscheidend für das Kompetenzniveau der Hochschulabsolventen. Positiv wirken sich demzufolge projektorientierte Angebote sowie Bezüge zur Praxis aus. Aufgrund der Ergebnisse erscheinen integrative Ansätze, in denen Schlüsselqualifikationen wie etwa soziale aber auch Organisations- und Präsentationskompetenz gemeinsam mit fachlich-inhaltlichen Lehrstoffen verbunden angeboten werden, wirksamer als voneinander getrennte Angebote.

Bulmahn schloss sich dieser Feststellung ausdrücklich an.
„Die wichtigen sozialen Schlüsselkompetenzen müssen gleichzeitig mit den Inhalten gelehrt werden.“ Hier gebe es insbesondere noch beim Lehramtsstudium Bedarf. So zeige die HIS-Studie, dass 80 Prozent der Lehramtsabsolventen nach eigener Einschätzung nicht über ausreichende Sozialkompetenzen verfügen.

Defizite attestierten sich die Absolventen darüber hinaus besonders beim Zeitmanagement oder dem Verhandlungsgeschick. Auch insgesamt wird die eigene Sozialkompetenz, wie etwa das Verhandlungsgeschick, nur von einer Minderheit (31 Prozent) der Befragten als sehr gut oder gut beurteilt. Nachholbedarf sehen die Befragten auch bei den Kenntnissen von Fremdsprachen oder in Rechts- sowie Wirtschaftswissenschaften.

Nach der Umfrage bescheinigen sich Frauen häufiger als Männer gute (Selbst-) Organisations-, Präsentations- und Sozialkompetenzen (60 Prozent zu 48 Prozent bei der (Selbst-)Organisationsfähigkeit, 60 vs. 50 Prozent bei den Präsentationskompetenzen, 37 vs. 26 Prozent bei den Sozialkompetenzen). Absolventen aus den neuen Ländern sehen sich im Vergleich mit den westdeutschen in den Methodenkompetenzen (Ost: 78 Prozent, West 72 Prozent) und Präsentationskompetenzen (Ost: 59 Prozent; West: 54 Prozent) im Vorteil. Dies führen die Autoren der Studie auf die günstigeren Studienbedingungen in den neuen Ländern zurück.

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