Experimente im DNA-Labor

Die Aalener Chemie-Studenten mit ihrem Betreuer Prof. Kolb im Labor bei Roche Diagnostics. (Foto: privat)

Aalener Chemiestudenten besuchten Roche Diagnostics

Zwischen dem Pharmakonzern Roche Diagnostics (früher: Boehringer Mannheim) und dem Fachbereich Chemie der Fachhochschule Aalen besteht seit Jahren ein reger Kontakt. Vor kurzem besuchte eine Studentengruppe Roches Biozentrum in Penzberg bei München, das zu den weltweit wichtigsten Standorten der Biotechnologie gehört.

Die Studenten erhielten die Chance, im DNA-Labor verschiedene Versuche durchzuführen. Sie vervielfältigten u. a. winzige Mengen des Erbgutträgers (DNA) mit Hilfe der so genannten Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR). Diese Methode wird im großen Maßstab bei der Diagnose von Krankheiten, bei der Untersuchung gentechnisch veränderter Lebensmittel und bei der Aufklärung von Verbrechen eingesetzt. Eine andere Gruppe „schnitt“ mit Hilfe von Restriktionsenzymen (Enzymscheren) DNA in Bruchstücke und trennte diese in Elektrophoresekammern auf. Durch UV-aktive Substanzen lassen sich die Bruchstücke sichtbar machen und ihre Größe (Zahl der DNA-Basen) ermitteln.

Derartige Experimente werden zur Zeit an der Fachhochschule noch nicht durchgeführt, da die entsprechenden Geräte fehlen. Sie können jedoch im kommenden Jahr beschafft werden, denn das Wissenschaftsministerium hat für den Ausbau des neuen Schwerpunktes „Molekulare Biotechnologie“ bereits 500.000 Mark zur Verfügung gestellt.

Nachdem die Studierenden eigene Experimente durchgeführt hatten, besichtigten sie die Produktion von Proteinen in 10.000-Liter-Fermentern. In diesen Bioreaktoren wird zum Beispiel mit Hilfe von gentechnisch veränderten Bakterien Erythropoietin (EPO) hergestellt, das die Blutbildung fördert. Außerdem stand die Erzeugung von Enzymen mit Hilfe „normaler“ Bakterien auf dem Programm. Diese Eiweißmoleküle werden in großem Umfang bei der Lebenmitteluntersuchung sowie in der klinischen Diagnostik eingesetzt, z. B. zur Bestimmung von Blutzucker oder Cholesterin.

Abschließend informierte die Personalabteilung über Beschäftigungsmöglichkeiten bei Roche Diagnostics. Zur Zeit benötigt die Firma Absolventen sowohl im Bereich der biochemischen Forschung als auch der Produktion, lautete die hoffnungsvolle Botschaft, mit der die Studenten nach Aalen zurückkehrten.

Kontakt:
Prof. Dr. Maximilian Kolb (Chemie)
Tel.: 07361 / 576 304
Fax: 07361 / 576 250
E-Mail: Maximilian.Kolb@fh-aalen.de


FH Aalen
Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftskommunikation
Beethovenstr. 1
73430 Aalen
Axel Burchardt M.A.
Tel.: 07361 / 576 162
Fax: 07361 / 576 355
E-Mail: axel.burchardt@fh-aalen.de

Media Contact

Axel Burchardt idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ein Erdbeben in der lebendigen Zelle

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert eine Kooperation der Universitäten Jena und Ulm sowie des ITB in Bingen mit 750.000 Euro im Förderprogramm „CZS Wildcard“. Erdbeben setzen gewaltige Kräfte frei, die enorme Zerstörungen…

Erstmals Scheibe um Stern in einer anderen Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie haben eine Scheibe um einen jungen Stern in der Großen Magellanschen Wolke, einer Nachbargalaxie von uns, beobachtet. Zum ersten Mal wurde…

Der Evolution des „Kleinen Gehirns“ auf der Spur

Heidelberger Wissenschaftler enthüllen genetische Programme, die die Entwicklung der zellulären Vielfalt im Cerebellum von Menschen und anderen Säugetieren steuern. Die Evolution höherer kognitiver Funktionen beim Menschen wurde bislang hauptsächlich mit…

Partner & Förderer