Deutschland mit führend bei staatlicher Förderung für Studierende

Sozialstudie Euro Student 2000

Bei der finanziellen Förderung der Studierenden steht Deutschland in Europa mit an der Spitze. Nur in Österreich bezogen die Studierenden nach den Daten der Studie „Euro Student 2000“ mit durchschnittlich 355 Euro mehr als ihre Kommilitonen in Deutschland (326 Euro). Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erstellte die HIS Hochschul-Informations-System GmbH erstmals eine Europäische Sozialerhebung, die die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Belgien, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland vergleicht. Die Daten hierfür wurden im Jahr 2000 erhoben.

Das BMBF hat inzwischen mit der BAföG-Reform und der Erhöhung der Ausbildungsförderung sowie der stärkeren Förderung sozial benachteiligter Gruppen die Bedingungen für die Studierenden in Deutschland erheblich verbessert. Dazu gehört auch die Förderung der Frauen in Bildung und Forschung, die Einführung zweigestufter Studiengänge (Bachelor /Master) und die Internationalisierung des Studiums.

Nach den Zahlen aus dem Jahr 2000 gab es trotz der teilweise erheblich unterschiedlichen gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wichtige Gemeinsamkeiten. Demnach besserten die Studierenden in allen Staaten ihre Einkünfte aus der elterlichen Unterstützung und der staatlichen Förderung mit Einnahmen aus Nebenjobs auf. In Belgien, Italien und Deutschland übernahmen die Eltern den größten Anteil der Lebenshaltungskosten der Studierenden. In diesen Staaten lag der Anteil des Elternbeitrags zum Lebensunterhalt zwischen rund 59 (Belgien) und 41 Prozent (Deutschland). In den anderen Staaten trugen die Eltern zum Teil erheblich weniger als die Nebenjobs zum Einkommen der Studierenden bei.

Die geringste Erwerbstätigkeitsrate gab es mit knapp unter 50 Prozent in Finnland und Frankreich. Den höchsten Anteil der jobbenden Studierenden verzeichnen mit 74 und 77 Prozent Österreich und die Niederlande. Deutschland lag mit 66 Prozent auf einem Mittelplatz. Europaweit gaben sie durchschnittlich ein Drittel ihres Einkommens für die Miete aus.

Während Deutschland bei der Finanzierung des Studiums im Vergleich des Jahres 2000 überdurchschnittlich abschnitt, lag die Bildungsbeteiligung hier mit 31 Prozent eines Jahrgangs weit hinter Spitzenreiter Finnland, wo mehr als zwei Drittel der entsprechenden Altersgruppe ein Hochschulstudium begannen. Schlusslichter waren Österreich mit 29 Prozent und Belgien mit 30 Prozent. Kinder aus Arbeiterfamilien machten in Finnland und Irland immerhin ein knappes Drittel der Studierenden aus, in Deutschland lag ihr Anteil bei knapp 20 Prozent.

Die Studie kann als PDF-Datei unter der Internet-Adresse http://www.his.de/Eurostudent/download/eurostudent2000.pdf geladen werden und ist als Broschüre – einschließlich CD mit den nationalen Erhebungsdaten – zu beziehen bei der

W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG
Postfach 10 06 33, D-33506 Bielefeld
Telefon: +49-(0)5 21/ 9 11 01- 11
Telefax: +49-(0)5 21/ 9 11 01- 19
mailto: service@wbv.de
Bestell-Nr. 60.01.375

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Physiker Professor Simon Stellmer von der Universität Bonn beim Justieren eines Lasers, der für Präzisionsmessungen eingesetzt wird.

Simon Stellmers GyroRevolutionPlus erhält ERC-Zuschuss von 150 000 € für Katastrophenwarnungen

Europäischer Forschungsrat fördert Innovation aus der Physik an der Uni Bonn „Mit GyroRevolutionPlus verbessern wir die Messgenauigkeit von Ringlaserkreiseln, sogenannten Gyroskopen, mit denen wir langsame und tiefliegende Erdrotationen oder auch…

Unterschiedlich regulierte kleine RNAs aus Blut oder Haut sind mögliche Biomarker, die in Zukunft helfen könnten, Fibromyalgie schneller und besser zu diagnostizieren und damit unter anderem die Stigmatisierung abzubauen.

Objektive Diagnose von Fibromyalgie: Neue Innovationen Erklärt

Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und Dr. Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) in der Fachzeitschrift Pain veröffentlicht. Sie fanden…

Links: EHT-Bilder von M87* aus den Beobachtungskampagnen 2018 und 2017. Mitte: Beispielbilder aus einer generalrelativistischen magnetohydrodynamischen (GRMHD) Simulation zu zwei verschiedenen Zeiten. Rechts: Dieselben Simulations-Schnappschüsse, unscharf gemacht, um der Beobachtungsauflösung des EHT zu entsprechen.

Die neueste M87-Studie des EHT bestätigt die Drehrichtung des Schwarzen Lochs

Erster Schritt auf dem Weg zu einem Video vom Schwarzen Loch FRANKFURT. Sechs Jahre nach der historischen Veröffentlichung des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs stellt die Event Horizon Telescope (EHT)…