Gleitmodifiziertes POM als Beschichtungspulver in Elektrostatikqualität

Die daraus resultierenden Kennwerte wie E-Modul, Druckfestigkeit und Kristallinität sind für die Abriebbeständigkeit verantwortlich. Hohe Festigkeiten führen zu einer Abnahme der wahren Kontaktfläche und des Deformationsvolumens. Für den Spritzguss sind je nach tribologischer Anforderung zahlreiche Polymere wie beispielsweise PA, PBT, UHWPE verfügbar, die durch Zugabe von Gleitadditiven oder mittels Faserverstärkung zusätzlich modifiziert werden.

Als Beschichtungswerkstoffe sind diese jedoch nicht einsetzbar. Der Markt bietet heute drei thermoplastische Beschichtungspulver in Elektrostatikqualität an: PA12, PA11 und PP/PE. Im Hochtemperatur- bereich sind Fluorpolymere und PEEK-Werkstoffe verfügbar.

Die Solid Composites GmbH – ein Spin-off des Fraunhofer-Instituts UMSICHT – hat in Zusammenarbeit mit weiteren Firmen erstmals einen gleitmodifizierten POM-Werkstoff für die elektrostatische Beschichtung entwickelt. Das Material lässt sich wie ein konventioneller Pulverlack bei Objekttemperaturen von 200 °C in jeder ES-Beschichtungsanlage zu gleichmäßigen funktionalen Schichten verarbeiten.

Die Haftung auf metallischen Substraten wird durch den Einsatz eines angepassten Primersystems erreicht. Der niedrige Gleitkoeffizient von 0,07 und die hohe Abriebfestigkeit des POM ermöglichen ausgezeichnetes Gleit- und Reibverhalten insbesondere gegen Stahl und Polyamid. Bei Temperatur bis 100 °C in der Anwendung ist das System damit vielen teureren Hochleistungs- polymerschichten überlegen. Das Pulver wird unter dem Handelsnamen »SOLID slide« vertrieben.

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Marcus Rechberger NeMa-News

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