Die Kurzarbeiter von heute sind die Existenzgründer von morgen

Die Wirtschaftskrise führt es uns allen gerade deutlich vor Augen: Die Arbeitswelt verändert sich, Arbeitnehmer müssen vielfach ihre gewohnten Beschäftigungsverhältnisse verlassen und selbst zu Unternehmern werden. Zurzeit warten alle darauf, was passiert, wenn möglicherweise mehr als eine Million Kurzarbeiter dieses Jahr auf den Arbeitsmarkt strömen. Für viele wird Existenzgründung dann eine Alternative zur Arbeitslosigkeit werden.

In der Anfangsphase können Gründer mit reichlich Unterstützung rechnen, wie Startbeihilfen, Gründertrainings und Ähnlichem. Ist die Firma aber erst gegründet, werden die Jungunternehmen häufig sich selbst überlassen. Diverse Start-up-Programme laufen schlagartig aus, noch bevor die Konsolidierung am Markt erfolgt.

Hilfreich in dieser schwierigen Phase kann eine Entwicklung aus der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) sein. Die Wissenschaftler am Institut für Unternehmenskybernetik (IfU) an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen haben die so genannte „Bewährungsphase“ genauer unter die Lupe genommen und stellten fest, dass Unternehmer in dieser Zeit erschreckend häufig scheitern. Laut Statistiken überlebt jeder zweite Betrieb die ersten fünf Jahre nicht! Als Hauptursachen gelten Managementfehler, mangelhaftes Controlling, kaum Markterfahrung, fehlende Kooperationsbereitschaft und Finanzprobleme.

Die Forscher befragten junge Unternehmer, studierten bereits vorhandene theoretische Ansätze und wandten sich schließlich der Praxis zu. Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen und dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT, Universität Stuttgart) sowie 15 Unternehmen aus der IT- und Telekommunikationsbranche wurde ein interaktives Management-Instrumentarium für Jungunternehmen entwickelt. Das Ergebnis lässt sich sehen – unter: www.j-unternehmen.de – und das Prozedere ist einfach: Mit einer Anmeldung auf der Internetseite erhält der Unternehmer einen persönlichen Zugang. Er kann nun in einem Fragebogen seine Unternehmenssituation schildern. Diese Angaben werden automatisch ausgewertet und aufgrund bereits vorhandener Vergleichswerte liefert das Programm methodische Empfehlungen. Diese Dienstleistung ist kostenfrei und für jeden zugänglich.

Über die AiF
Die AiF fördert seit 1954 Forschung und Entwicklung zugunsten mittelständischer Unternehmen. Sie ist Träger der industriellen Gemeinschaftsforschung und betreut weitere Förderprogramme der öffentlichen Hand. Als Dach eines Netzwerks mit rund 100 Forschungsvereinigungen bietet sie praxisnahe Innovationsberatung. Pro Jahr fließen über die AiF ca. 350 Millionen Euro öffentliche Mittel in mehrere Tausend Forschungsprojekte.
Ansprechpartner Projekt
IfU, Paul Flachskampf, E-Mail: paul.flachskampf@ifu.rwth-aachen.de, Telefon: 0241 51 54 28 80

FIR, Peter Laing, E-Mail: peter.laing@fir.rwth-aachen.de, Telefon: 0241 47705-502

Pressearbeit
AiF, Anita Widera, E-Mail: presse@aif.de, Telefon 0221 37680-10

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