IAB-Arbeitsmarktbarometer erstmals in diesem Jahr gestiegen

Die Teilkomponente für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit liegt nach einem deutlichen Anstieg um 0,8 Punkte gegenüber Mai jetzt mit 100,1 Punkten knapp über der neutralen Marke. „Bemerkenswert ist, dass die gute Arbeitsmarktentwicklung die zusätzlichen Arbeitslosmeldungen der Flüchtlinge weiterhin mehr als ausgleicht“, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“.

Die Konjunktur in Deutschland sei trotz weltwirtschaftlicher Risiken wie der Schwäche der Schwellenländer stabil geblieben. Die Flüchtlingszuwanderung werde sich künftig allerdings noch stärker auf die Arbeitslosigkeit auswirken, da derzeit viele Flüchtlinge während der Integrationsmaßnahmen dem Arbeitsmarkt noch nicht zur Verfügung stünden und etliche Asylanträge noch nicht entschieden seien.

Investitionen in die Qualifizierung von Flüchtlingen seien wichtig, um sie nachhaltig in Beschäftigung integrieren zu können, so IAB-Forscher Weber.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers liegt mit 105,5 Punkten weit im positiven Bereich. Gegenüber dem Vormonat gab es ein leichtes Plus von 0,2 Punkten. Zusätzlich zu der hohen Zuwanderung beteiligten sich auch bereits hier lebende Frauen und Ältere stärker am Arbeitsmarkt.

„Ein zunehmendes Angebot an Arbeitskräften trifft auf einen hohen Fachkräftebedarf“, erklärt IAB-Ökonom Weber die guten Beschäftigungsperspektiven.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung.

Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Das Brexit-Referendum war nicht mehr im Befragungszeitraum enthalten.

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Wolfgang Braun idw - Informationsdienst Wissenschaft

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